Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Am 10. Juni rollen die ersten Autos über die Umfahrung Wieselburg

Claudia Brandt, 29.05.2021 12:16

WIESELBURG/PETZENKIRCHEN/BERGLAND. Das bedeutendste Verkehrsprojekt des Landes geht in die Zielgerade. Nach fünf Jahren Bauzeit wird die Umfahrung Wieselburg am 10. Juni für den Verkehr freigegeben. Die Verkehrsbelastung im Stadtzentrum soll durch die Verlegung der B25 künftig deutlich abnehmen.

  1 / 8   Die B25 führt künftig auf einer Länge von 8,4 Kilometern östlich an Wieselburg (links) vorbei. Die neue Umfahrung erstreckt sich dabei auch über die Gemeindegebiete von Bergland, Petzenkirchen (rechts) und Wieselburg-Land. Foto: Brandt

Nach jahrzehntelanger Diskussion und 60 Monaten Bauzeit ist es nun soweit: die Umfahrung Wieselburg ist fertig. Am 10. Juni dürfen die ersten Autos über die neue Trasse rollen. Rund 80 Millionen Euro wurden in die Verlegung der B25 investiert – aktuell die größte Baustelle im niederösterreichischen Landesstraßennetz. Momentan fließt der gesamte Verkehr auf der B25 noch mitten durch das Stadtgebiet von Wieselburg – nach Angaben des Landes rund 16.000 Fahrzeuge po Tag. Künftig sollen es nur mehr die Hälfte sein.

„Vorfreude ist riesengroß“

„Die Vorfreude auf die Verkehrsfreigabe ist natürlich riesengroß. Dieses langjährige und für unsere Stadt so wichtige Projekt steht nun endgültig vor dem Abschluss“, erklärt Bürgermeister Josef Leitner (SPÖ). „Die Verkehrslawine durch das Zentrum von Wieselburg wird damit beträchtlich reduziert. Dies bedeutet nicht nur eine Entlastung des Ortskerns sondern auch eine immense Steigerung der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität für alle Wieselburgerinnen und Wieselburger“, so der Stadtchef weiter. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erhofft sich zusätzlich eine Stärkung der Wirtschaft im Erlauftal.

Der Streckenverlauf

Die neue B25 beginnt beim Kreisverkehr nahe der A1 Anschlussstelle Ybbs und führt dann auf einer Länge von rund 8,4 Kilometern östlich an Wieselburg vorbei. Südlich der Messestadt, beim Kreisverkehr Mühling, mündet die Umfahrung wieder in die bestehende Trasse der B25 ein. Die Umfahrung erstreckt sich somit über die Gemeindegebiete von Wieselburg und Wieselburg-Land sowie die Nachbargemeinden Bergland und Petzenkirchen im Bezirk Melk.

Massiver Widerstand

Das Bauprojekt war vor allem in Petzenkirchen umstritten, denn die Bewohner fürchteten eine deutlich höhere Lärm- und Feinstaubbelästigung. Eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet und die Gemeinde schaltete den Verwaltungsgerichtshof ein. Letzterer gab schließlich Ende 2014 grünes Licht für den Bau der Umfahrung. Zum Schutz der Anrainer wurden auf einer Gesamtlänge von rund zehn Kilometern Lärmschutzwände errichtet.

Kreuzungsfrei ins Erlauftal

„60 Monate Bauzeit und dadurch Belastung unserer Bürger und Infrastruktur sind nun vorbei. Die Zukunft kann beginnen – mit Verkehrsentlastung und kreuzungsfreier Verbindung ins Erlauftal“, erklärt Bürgermeister Karl Gerstl (ÖVP) aus Wieselburg-Land, den das Projekt nach eigenen Worten seit 20 Jahren politisch begleitet.

Verzögerung durch Unglück

Ursprünglich hätte die Umfahrung bereits ein halbes Jahr früher fertig sein sollen. Doch ein Brückeneinsturz im Juni 2020 bei Petzenkirchen führte schließlich zu einer Verzögerung. Laut Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) findet nun ein Projekt seinen Abschluss, das „viele Hürden nehmen musste“.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden