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MOSTVIERTEL. Der NÖ Bauernbund fordert eine Herkunftskennzeichnung und ein Bekenntnis zu heimischen Lebensmitteln beim Fleisch­einkauf in öffentlichen Einrichtungen. Denn der Fleischpreis sei im Keller.

V. l.: NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek beim Lokalaugenschein am Hof von Hubert und Franz Karlinger in Krügling bei Wieselburg. Foto: NÖ Bauernbund/Franz Crepaz

Mit voller Wucht trafen Corona und der Gastro-Lockdown die heimischen Schweine- und Rinderbauern. Preisverfall und fehlende Absatzmärkte in der Gastronomie und im Export könnten nach Angaben des NÖ Bauernbunds dafür sorgen, dass nach einer Wiedereröffnung der Wirtshäuser das Schnitzel nicht mehr aus Österreich stammt.

„Preise stürzen endgültig in den Keller“

„Die Preise stürzen endgültig in den Keller“, bestätigt auch Landwirt Hubert Karlinger aus Krügling bei Wieselburg. Aktuell sei ein Kilo Schweinekotelett im Handel ab 6,99 Euro zu haben. Der Bauer bekomme dafür gerade einmal 1,30 Euro oder noch weniger. „Ich bin allen Konsumenten dankbar, die Frischfleisch beim Direktvermarkter kaufen, denn bei diesen Produzentenpreisen kann ich sonst wirtschaftlich nicht auf Dauer überleben“, schildert Karlinger.

Importe mit niedrigeren Standards

„Wenn unsere Schweinebauern nicht bald wieder einen fairen Preis für ihren ehrlichen Fleiß bekommen, werden sie das Handtuch werfen. Woher soll dann das berühmte österreichische Schnitzel kommen – damit folgen Importe aus Ländern mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards und eine Abhängigkeit von ausländischen Produzenten“, warnt NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek aus Wieselburg.

Zwei Forderungen

Für Nemecek braucht es Maßnahmen im Sinne der Bauern. Die konsequente Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, wie etwa durch das AMA-Gütesiegel, könnte die Lage etwas entspannen. Weiters fordert der NÖ Bauernbunddirektor ein klares Bekenntnis zu heimischen Lebensmitteln beim Fleischeinkauf in öffentlichen Einrichtungen wie Kantinen oder Spitälern. Beide Maßnahmen wären auch im Regierungsprogramm verankert, leider lasse die österreichweite Umsetzung derzeit noch auf sich warten, bedauert Nemecek.


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