Einzigartig: Schönbach rührt ab sofort die Waschtrommel (mit Fotostrecke)
SCHÖNBACH. Das gibt es nur einmal und ist ab sofort in Schönbach zu bewundern: Das Wäschepflegemuseum, das am Samstag, 22. April feierlich eröffnet wurde. Dem Besucher wird hier der wundersame Fortschritt im Bereich der Wäschepflege vor Augen geführt, vom „Waschwunder“ über das „Schallwaschgerät“ bis hin zur Errungenschaft der elektronisch gesteuerten Waschmaschine. Oben drauf gibt es noch so manch schöne - zumindest für damalige Verhältnisse - „Reizwäsche“ zu bewundern.
„Ich kann mich noch gut an die damaligen Waschtage erinnern, die habe ich fast so gehasst wie das Schweine abstechen“, schmunzelt VP-Nationalratsabgeordnete und Bürgermeisterin von Bad Traunstein, Angela Fichtinger im Zuge ihrer Grußworte. Damals, als es gewissermaßen noch Schwerstarbeit war, das Wasser oft knapp wurde und man nochmals zum Bach gehen musste, um welches zu holen, „das ist schon lange her, und ich bin sehr froh über diese komfortablen Errungenschaften“, ergänzt Fichtinger, die der Gemeinde Schönbach herzlich zum neuen Museum gratulierte.
Von Rainbach nach Schönbach
Und dieses hält in der Tat sämtliche Raritäten und Unikate im Bereich Wäschepflege für die Besucher parat. Gesammelt und beheimatet waren all die Stücke von 1996 bis 2008 im Museum in Rainbach im Mühlkreis, wo der Obmann des dortigen Heimatvereins Helmut Knogler und sein Team, sie fachkundig betreuten. Nun suchten sie ein neues Zuhause und so werden die Exponate, im Sog der Landesausstellung, in Schönbach im neuen Kleid gezeigt.
„Landesausstellung hat uns komplett überrollt“
Maßgeblicher Initiator war der Obmann des Erlebnismuseumsvereins Schönbach, Franz Höfer. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Ausstellung organisiert und realisiert. Erst am Mittwoch, 19. April startete der Aufbau, drei intensive Werktage später, konnte die Eröffnung des Wäschepflegemuseums wie geplant über die Bühne gehen. „Ja wir haben und werden noch ziemlich viel Gas geben, im Rahmen dieser Landesausstellung“, gibt Franz Höfer bekannt. Fünf große Veranstaltungen stehen vor der Tür, darunter die Teilnahme am NÖ Museumsfrühling am 21. Mai mit dem ersten „Waldviertler Waschtag“. Überhaupt habe die Landesausstellung sie schon jetzt komplett überrollt, mit dem Ansturm habe man nicht gerechnet, „da werden wir heuer ein bisschen schwitzen“, prophezeit Höfer.
Freundschaft über Gemeindegrenzen hinweg
Friedrich Stockinger, VP-Bürgermeister der Marktgemeinde Rainbach im Mühlkreis, sprach von einem „lachenden und weinenden Auge“, freute sich aber, dass das Museum einen solch guten Platz gefunden hat. Und auch wenn er vorher zu seiner Schande nicht genau gewusst hätte, wo Schönbach ist, werde er in seiner Gemeinde zuhause nun die Werbetrommel rühren. Denn: „Schön, dass es Leute und Initiativen gibt, die mit so viel Herzblut und Engagement dabei sind.“
Der Bürgermeister von Schönbach, Ewald Fröschl (VP), spricht ebenso die herzliche Verbindung, die nette Freundschaft und den Austausch an, die zwischen den beiden Gemeinden im Zuge dieser Ausstellungsübersiedlung entstanden ist. Sein großer Dank galt nicht zuletzt Franz Höfer, dem „Visionär mit den vielen Ideen“. Angela Fichtinger tönte in dasselbe Horn, „so engagierte Leute sind Gold wert.“ Schön zu sehen, dass hier so vieles auf die Füße gestellt wird, darauf könne man stolz sein. Den Gratulationen und Wünschen der Vorredner schloss sich auch der Geschäftsführer der Volkskultur NÖ Edgar Niemeczek an, der sich die Eröffnung ebenfalls nicht entgehen ließ.
Zehn Jahre Kloster-Schul-Werkstätten
Die Kloster-Schul-Werkstätten feiern heuer ihren zehnten Geburtstag. Sie erfreuen sich bei Jung und Alt großer Beliebtheit, auch wenn der Weg bis zum heutigen Erfolg nicht immer leicht war, betont Höfer. Mittlerweile sprechen die Besucherzahlen aber für sich. Während es im ersten Jahr, 2007, noch 3500 Gäste waren, zählte man 2016 schon über 20.000.
Und soviel ist sicher, Schönbach lässt auch im heurigen Jahr noch einiges von sich hören, schließlich stehen unter anderem der Korb- und Handwerksmarkt (15. August), der Kriecherl- und Michaelikirtag (24. September) oder die traditionelle Dorf- und Jägerweihnacht am 3. Adventwochenende auf dem Programm.
Öffnungszeiten Wäschepflegemuseum Schönbach
Ab 22. April 2017 bis 12. November 2017
- von Mittwoch bis Samstag: von 10 bis 12Uhr und 13 bis 17 Uhr
- Sonn- und Feiertag von 13 bis 17 Uhr
- Montag und Dienstag: Ruhetag
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