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Einzigartige Pfarrhofbrauerei: Hier fließt "gesegnetes" Schönbacher Bier

Katharina Vogl, 26.10.2017 08:07

SCHÖNBACH. Mittwoch 9 Uhr, heute ist Brauzeit in Schönbach. In der Gemeinde kann man stolz auf ein ganz besonderes Original verweisen - auf eine eigene Pfarrhofbrauerei. Vermutlich die einzige in ganz Österreich. Tips war beim Brauen dabei.

  1 / 5   Nach getaner Arbeit darf ein erfrischender Schluck Bier nicht fehlen, Prost! V.l.: Wirt Andreas Frey, Chef Hannes Pichler und Brauer Herbert Grain. Fotos: KaVo

Einmal in der Woche wird hier im ehemaligen Kloster in Schönbach zu Hopfen und Malz gegriffen, um jenes Getränk, das so alt ist wie die Menschheit, zu brauen. Ein süßlicher Geruch führt einen direkt in das alte Kellergewölbe, zum Ort des Geschehens.

Mit viel Liebe gebraut

„Hereinspaziert“ - ein fröhlicher Hannes Pichler öffnet die Tore zu den heiligen Gemäuern. Mit dabei ist heute auch noch ein anderer Besucher, Andreas Frey. Der Wirt aus Maria Taferl wird das Schönbacher Pils demnächst als Weihnachtsbier ausschenken, nicht zuletzt deswegen schaut der Biersommelier heute mal hinter die Kulissen der geschichtsträchtigen Brauerei.

Seit sechs Uhr morgens wird hier schon gewerkelt, verrät Brauer Herbert Grain. Gerade gibt er 70 Kilogramm Malz in rund 300 Liter erwärmtes Wasser, die entstehende Maische wird unter stetigem Rühren erhitzt. Pro Verfahren werden 520 bis 550 Liter Bier erzeugt. „In den letzten acht Jahren, also seitdem ich hier arbeite, ist noch nie ein Bier kaputt geworden“, grinst Grain. Das liege nicht zuletzt am gewissenhaften Arbeiten sowie an den aufwendigen Reinigungsprozessen im Anschluss.

Die saisonalen Schwankungen merkt man in der kleinen Brauerei, so ist der Konsum über den Sommer um einiges höher, erklärt Hannes Pichler.

Einzige Pfarrhofbrauerei

Seinerzeit kultivierten bereits die Mönche das beliebte Getränk. 2006 kehrte mit der offiziellen Eröffnung des Biergwölbs der Duft von Hopfen und Malz in die geschichtsträchtigen Mauern des ehemaligen Hieronymitanerklosters zurück.

Zu Beginn war das Bier jedoch alles andere als schmackhaft, Hannes Pichler erinnert sich noch gut an seine ersten Brauversuche 2005/2006, die nicht unbedingt von Erfolg gekrönt waren. „Ein halbes Jahr wurden Rezepturen ausprobiert.“ Nach und nach entwickelte sich daraus das milde, naturbelassene Schönbacher Pils, wie wir es heute kennen. Bierkenner Andi Frey findet bei der Verkostung folgende Beschreibung: „Spritzig auf der Zunge, schöne Kohlensäure, guten Abgang und ein gutes Mundgefühl.“ Auch Frauen, die den Gerstensaft sonst nicht bevorzugen, trinken dieses Pils gerne, weiß Brauer Herbert. „Es ist meines Wissens die einzige Brauerei Österreichs, die in einem Pfarrhof untergebracht ist“, erklärt Chef Hannes Pichler stolz.

Lokal im „Heurigenstil“

Das urige kleine Lokal im Biergwölb ist ebenso ein heiliges Platzerl, denn öffnet man die entsprechenden Türen, dann sieht man von der Schank durch die Sakristei hindurch bis zum Altar. Das Biergwölb, das Hannes Pichler gemeinsam mit seiner Frau Maria führt, wird an den Wochenenden gerne für verschiedenste Feiern, Seminare oder Konzerte genutzt. Aber aufgepasst, die Öffnungszeiten sind rar. 


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