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ST.GEORGEN/GUSEN. Sommerfeste haben derzeit Hochsaison. Was Fritz Baumgartner aus St.Georgen/Gusen davon hält, ließ es uns in Form seines Leserbriefes „Sommerfeste für Pinkelprinzen“ wissen. 

Grafik: INORTON/shutterstock.com
Grafik: INORTON/shutterstock.com

Der Leserbrief im Wortlaut: Sommerfeste, Marktfeste, Zeltfeste, Bierfeste, Weinfeste sind feste Fixsterne im Kalendarium des von der öffentlichen Hand unterstützten Jahresreigens. Seit Jahrtausenden öffnen Gesellschaften und Kulturen Zeitfenster für legalisierte kostspielige kollektive Rauschzustände.Leblose, ausgestorbene Ortskerne und Marktplätze, bei denen selbst innovative Soziologen und Raumplaner kapituliert haben, glühen plötzlich für eine lange Nacht feuerwerksmäßig auf. PolitikerInnen fördern mit List diese seit dem alten Rom bewährte Brot&Spiele-Strategie und nehmen gerne in ihren Wählerbewegungen ein Nachtbad. Ein ganzes Donaukraftwerk wird angezapft, damit auch Nichtfestbesucher ohne Eintrittskarte die Musiknächte watt- und phonmäßig „ohral“ inhalieren dürfen. Neue folkloristische Liedermacherkunst mit weit gespanntem Literaturbogen von blonden Rehaugen über Bergwichteln, über Eisschlecker und Madelwadl`n bis spirituell hinauf zu dem einen Stern, der nur Deinen Namen trägt. Der Tag danach ist suspekt lautlos. Der alte Ortskern wieder tot und menschenleer. Aufgeschwollene Leberorgane werden samt ihren Restkörpern durch Familienangehörige isoliert und horizontal in dunklen Kammern eingelagert. Unschuldige Anrainer bedienen sich entlang ihrer Gartenzäune und hinter den Hauszugängen ihrer Baumarkt-Logistik und versuchen desillusioniert mit Atemschutzmasken und Hochdruckkärchern Erbrochenes und diverse Sekrete von nicht monarchistischen Pinkelprinzen mit Wasserflutung zu neutralisieren. Klares Wasser, Du kostbares Symbol des (Weiter-)Lebens!


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