Großfamilie: Zum Muttertag gratulieren 13 Kinder, 37 Enkerl und 34 Urenkerl
Neun Mädchen und vier Buben hat Elfriede Gratzl zur Welt gebracht. „Alle sind brav, aus allen ist etwas geworden“, sagt die 80-Jährige, die auch noch 37 Enkerl und 34 Urenkerl hat.
Die älteste Tochter ist 62 Jahre alt, die Jüngste 40. „Am 11. April 1955 haben mein Mann Anton und ich geheiratet, und dann kam jedes Jahr ein Kind. Nur die jüngste Tochter war eine Nachzüglerin“, erzählt Elfriede Gratzl in der Stube ihres Bauernhauses in Untermarreith. Gertraud, Elfriede, Günther, Heidi, Roswitha, Ernst, Regina, Irene, Andreas, Johannes, Martina, Petra und Sandra sind die Namen ihrer Kinder.
Alle halfen zusammen
Alle, bis auf das letzte, wurden zuhause geboren. Nicht zu jeder Geburt kam die Hebamme rechtzeitig, schon zur ersten nicht. „Am Tag hab ich noch Korn gefasst, bin auf den Leiterwagen rauf und runter. In der Nacht ist dann die Gertraud auf die Welt gekommen“, erinnert sich die 80-Jährige an die erste Niederkunft.
Auch nach den Geburten gab es keine Zeit, sich lange zu erholen. Die Landwirtschaft, der Haushalt, die wachsende Kinderschar – auf Elfriede Gratzl wartete stets eine Menge Arbeit. „Es haben alle recht zusammengeholfen, anders wäre es gar nicht gegangen“, sagt Gratzl. Es gab weder eine Waschmaschine noch andere moderne Haushaltsgeräte. „Eine Waschrumpel hab ich gehabt. Da ist mir oft das Blut an den Händen runtergelaufen“, erinnert sich Elfriede Gratzl an die Waschtage zurück.
30 Schnitzel: Kochen für die Großfamilie
Die älteren Kinder passten auf die Kleineren auf, jeder hatte so seine Aufgaben in der Landwirtschaft und im Haushalt. „Das hat uns überhaupt nicht geschadet“, meint die älteste Tochter, Gertraud Hager aus Oberrauchenödt, selbst sechsfache Mutter. „Der Vater – er hat in der Voest gearbeitet – hat auch fest daheim mitgeholfen, vor allem beim Kochen. Seine Schnitzel haben am besten geschmeckt.“ Davon mussten übrigens 30 Stück in die Pfanne, um die Großfamilie satt zu bekommen.
„Und wie lange du immer beim Schul-Jausenbrot richten gestanden bist“, erinnert sich Tochter Gertraud. Lebensmittel wurden in großen Mengen benötigt, viele davon stammten aus der eigenen Landwirtschaft. „Und früher sind“s auch nicht so hoaglich g“wesen wie hiazt“, merkt die 34-fache Uroma noch an. „Es ist immer was Gutes am Tisch gestanden“, so die Tochter.
„Der Herrgott hat gewusst, die Familie braucht mich“
Noch heute kocht Elfriede Gratzl – ihr Mann ist bereits vor 20 Jahren verstorben – öfter für die Familie ihrer Tochter Sandra, die im Haus wohnt. Der Schwiegersohn – „das ist ein ganz Fleißiger“ – führt die Landwirtschaft.
Und genau dieses Gebrauchtwerden, davon ist Elfriede Gratzl überzeugt, hat ihr vor zwei Jahren das Leben gerettet. Damals lag sie schwer krank im Krankenhaus, die Familie sollte sich schon von ihr verabschieden. „Da hab ich gehört, wie der Schwiegersohn gesagt hat: „Wir brauchen dich doch noch zum Kochen.“ Daraufhin ist es wieder bergauf gegangen mit mir. Der Herrgott hat gewusst, die Familie braucht mich“, denkt die sehr gläubige 80-Jährige zurück.
In ihrem Leben hat Elfriede Gratzl schon einige Schicksalsschläge hinnehmen müssen, „aber wir haben immer viele Schutzengel gehabt“, ist sie dankbar, dass es ihr und allen ihren Kindern gut geht. „Nur mit dem Gehen tu ich mir schon schwer. Meine Knie...“, räumt sie ein.
Immer an ihrer Seite ist übrigens Hund „Gismo“. „Zu dem bin ich undaungs kemma. Wir sind ins Tierheim gefahren um eine Katze, und mit einem Hund sind wir heimgekommen“, lacht Gratzl.
Wenn die Großfamilie feiert
Weihnachten ist für Elfriede Gratzl immer ein besonderes Fest, denn da geht sie mit den Kindern und Schwiegerkindern essen. „Dieses Jahr haben wir auch noch öfter was zu feiern. Drei runde Geburtstage und zwei Hochzeiten stehen an“, genießt sie – selbst übrigens ein Einzelkind – die Großfamilie.
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