Der Start des heute beginnenden Kinder- und Jugendbuchfestivals im Kulturbezirk St. Pölten musste aufgrund einer Warnung vor einer Bombendrohung mit Geiselnahme abgesagt werden. Ein dementsprechender, handschriftlich verfasster Brief, samt genauem Zeitrahmen wann der Anschlag stattfinden würde, soll laut Ermittlungsbehörden bereits am Montag in einer Volksschule eingegangen sein. Aufgrund einschlägiger Ereignisse in der Vergangenheit nahm man seitens der Behörden die Drohung auch ernst. Zudem wären zu diesem Festival zwischen 5000 bis 6000 - vor allem junge Besucher - erwartet worden. „Natürlich hätte man die Veranstaltung abhalten können, aber nur unter strengstem Sicherheitsaufwand, mit genauen Kontrollen und erheblichem Einsatz von Sicherheitskräften“, so ein Ermittler gegenüber Tips St. Pölten. Dies wollte man seitens der Veranstalter den Besuchern nicht zumuten. Strafrechtliche Konsequenzen und Schadenersatzforderungen Die Ermittlungen des Verfassungsschutzes laufen auf Hochtouren. Hinsichtlich eines Verdachts hält man sich seitens der Behörden bedeckt. Falls es sich um einen schlechten Scherz eines Schülers handelt, was als Überlegung bei den Ermittlern einfließt, müsste ein etwaigig Beschuldigter mit strengen strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Immerhin geht es um eine ausgesprochene schwere und gefährliche Drohung - ein strafrechtliches Delikt. Abgesehen davon würde es Schadenersatzforderungen der Veranstaltungen geben. Viel Herzblut in Organisation Enttäuscht zeigte sich Brigitte Schlögl (Landesmuseum/Geschäftsführung Niederösterreichische Museum): „Das ist eine unserer wichtigsten Veranstaltungen, da ist das ganze Haus voll und da liegt auch viel Herzblut in Organisation und Durchführung. Man braucht viel Zeit um einen Event dieser Größenordnung zu organisieren. Viele Schulen melden sich da an“. Daher könne man die Veranstaltung auch nicht einfach verschieben. Erst nächstes Jahr wird die Veranstaltung - das dreizehnte Mal - durchgeführt. Kinder und Jugendliche vom Kindergarten durch alle Schultypen bis zu einem Alter von 12 Jahren seien die Hauptzielgruppe dieses Kinder- und Jugendbuchfestivals. Schlögl: „Wollten Panik vermeiden“ Als Veranstaltungsstätten dieses Lesefestivals seien das Landesmuseum, die Landesbibliothek, das Festspielhaus und der ORF NÖ vorgesehen. „Mit so etwas wie einer Bombendrohung rechnet man natürlich nicht“, so Schlögl, eine gebürtige Burgenländerin. „Aber um jedes Risiko zu vermeiden, mussten wir die Veranstaltung absagen. Man hätte jede Lesung und darin jedes Kind, jeden Besucher kontrollierne müssen. Das ist nicht machbar und hätte nur Panik erzeugt, die wir vermeiden wollten.“ Jeden Tag - von 10. bis 15. März - hätten, so Schlögl, zwischen zehn bis zwölf Einzelveranstaltungen wie Lesungen und Workshops stattgefunden. Teile des Lesefestivals wurden nach Krems verlegt.
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