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Rock'n'Roll Highschool protestiert gegen die türkis-blaue Regierung

Thomas Lettner, 26.11.2018 09:57

ST. PÖLTEN. Die Rock'n'Roll High School veranstaltete vergangenen Donnerstag im RedPoint einen Protest-Donnerstag mit Auftritten des Solokünstlers Alex Alert und der Punk-Band The Zsa Zsa Gabor's. Wie es dazu kam, erzählten uns die Highschool-Mitglieder Matthias „Mots“ Nimpfer und Paul „Paul le'Buche“ Buchetitsch.

  1 / 3   (v.l.) Paul Buchewitsch und Matthias Nimpfer von der Rock'n'Roll Highschool bzw. der Band The Zsa Zsa Gabor's Fotos: Thomas Lettner

Tips: Was ist die Idee hinter dem Protest-Donnerstag?

Mots: Wir wollten etwas Politisches auf die Welt stellen. Vom Regierungswechsel waren wir ziemlich angepisst und von dem, was so abgeht in Wien. Wir von der Rock“n“Roll High School haben noch nie eine politische Message nach außen gebracht. Es weiß natürlich jeder, dass unser Verein antifaschistisch und antirassistisch aufgestellt ist. Wir arbeiten mit Künstlern und Fans zusammen, die diese Einstellung genauso vertreten.

Paul le'Buche: Der Name „Protest-Donnerstag“ ist entstanden, weil das Konzert auf einen Donnerstag fällt. Wir machen das Konzert nicht wegen der Donnerstags-Demos. In Zukunft wollen wir es öfter betreiben mit anderen Künstlern.

Tips: Was stört euch persönlich an der türkis-blauen Regierung?

Mots: Eigentlich alles (schmunzelt). Der Rechtsruck geht mir komplett gegen die Socken. Ich halte es für komplett schlecht, wie zurzeit mit geflüchteten Leuten umgegangen wird und wie sie beinhart abgeschoben werden. Da wird einfach nach Zahlen gegangen, egal ob derjenige, den es betrifft, eine Familie da hat oder sich mit einer Lehre schon eine Basis aufgebaut hat. Dann gibt es immer so wassrige Ausreden wie „Vorarlberg hätte es lösen müssen“, obwohl die Gesetze von Wien aus kommen. Es passieren Dinge, die sind unmenschlich. Mit dieser Veranstaltung wollen wir zeigen, dass die Menschlichkeit das Wichtigste ist. Was mich auch so angeht ist diese ganze Panikmache wie der Flyer mit der Aufschrift, was bei einem Terroranschlag zu tun ist. Die wurden vom Innenministerium in Gratiszeitungen aufgelegt.

Paul le'Buche: Die Leute werden so geblendet wie mit dem Rauchergesetz und dem Burka-Verbot oder dem 140 km/h-Limit auf Autobahnen. Was aber im Hintergrund abgeht, erfährt keiner.

Mots: Die Pressefreiheit zum Beispiel wird versucht zu beschneiden. Das sind Werte, die über Jahrzehnte erkämpft worden sind. Das sind für mich absolute No-Gos.

Tips: Was sind eurer Meinung nach die wirklich wichtigen politischen Themen?

Mots: Da fragst du zu viel, ich bin kein Politiker. Ich will mich auch gar nicht politisch hinaushängen. Wir sind auch kein politischer Verein. Wir wollen in erster Linie coole Konzerte machen. Durch diesen Regierungswechsel fühlen wir uns aber gemüßigt, Stellung zu beziehen. Du wirst von mir aber sicher nichts hören, wie eine bessere Welt und ein besseres Österreich aussehen soll. Mit dem Jetzt-Zustand sind wir nicht zufrieden, und das soll diese Veranstaltung rüberbringen.

Paul le'Buche: Wir wollen ein akustisches Zeichen setzen. Ich habe sehr viele Freunde bei der Polizei, und die haben mir geschrieben, warum wir das machen. Die Polizei ist halt beim Innenministerium angestellt, und die dürfen nicht über ihre Chefs herziehen. Damit was passiert, muss man aber was tun.

Mots: So wie es jetzt läuft, läuft es für viele nicht richtig. Wir sind welche von denen.


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