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Theaterstück „Mein Körper gehört mir“ schützt Kinder vor sexuellem Missbrauch

Thomas Lettner, 12.12.2017 10:03

ST. PÖLTEN. An der Franz Jonas-Volksschule wird im Februar und März 2018 das interaktive theaterpädagogische Programm „Mein Körper gehört mir“ für Schüler der dritten und vierten Klassen aufgeführt. Dieses soll die Kinder über sexuellen Missbrauch und seine Formen aufklären und ihnen lehren, ihren Gefühlen zu vertrauen und sich selbst zu schützen.  

  1 / 2   Die Franz Jonas-Volksschule ist die zweite Schule in St. Pölten, an der das Kinderschutzprogramm aufgeführt wird. Foto: Thomas Lettner

„Mein Körper gehört mir“ wurde ursprünglich 1994 in Deutschland entwickelt. Seit 2001 wird das Kinderschutzprogramm auch an österreichischen Volksschulen angeboten, wo es vom Österreichischen Zentrum für Kriminalprävention veranstaltet wird und mittlerweile rund 140.000 Volksschulkinder und rund 60.000 Lehrer und Eltern erreicht hat. Ziel ist es, den Kindern praktische Strategien zu vermitteln, wenn die körperlichen Grenzen überschritten werden, und ihnen zu lehren, sich gegen Missbrauch zu wehren.

Elternabend und Informationsbroschüre

Die VS Franz Jonas ist die zweite Volksschule in St. Pölten, an der das theaterpädagogische Programm aufgeführt wird. Die Kosten von 1500 Euro übernehmen zu einem Drittel der Elternverein der Schule und zu zwei Drittel der Lions Club St. Pölten. Als Startschuss findet im Februar ein Elternabend statt, bei dem die drei Teile des Theaterstücks aufgeführt und die Eltern in das Thema „Sexueller Missbrauch“ eingeführt werden. Anschließend stehen die Theaterpädagogen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung, wobei auch eine Informationsbroschüre ausgeteilt wird. Darauf beginnen die Aufführungen für die Schulklassen, die nächstes Schuljahr an der VS Franz Jonas mit einer vierten und drei dritten Klassen wiederholt werden.

Mut zum „Nein“-Sagen lernen

Die drei Teile des interaktiven Programms werden vor jeder Klasse einzeln im Abstand von jeweils einer Woche aufgeführt. Zwei Schauspieler zeigen Szenen aus dem Alltag, die dann mit den Kindern besprochen werden. Die Schüler sollen, wenn sie selbst Opfer von Missbrauch geworden sind, den nötigen Mut und das nötige Selbstvertrauen erlangen, um mit Erwachsenen darüber zu reden, ohne Schuldgefühle zu haben. „Es geht darum, dass die Kinder ein Bewusstsein kriegen, dass ihr Körper ihnen gehört und sie auch „Nein“ sagen dürfen, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Wichtig ist auch, dass die Kinder wahrnehmen, was angenehme und unangenehme Gefühle sind und sie die unangenehmen nicht zulassen müssen“, erklärt Direktorin Ingrid Rehak. Als Abschluss erfahren die Kinder die Nummer von Rat auf Draht (147), und es wird ihnen erklärt, mit welchen Problemen sie dort anrufen können.


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