Der Kleingartenverein „Stilles Tal“ – grüne Oase inmitten grüner Wiesen
ST. PÖLTEN. Im äußeren Westen St. Pöltens jenseits von Straßenlärm und Hektik befindet sich der Kleingartenverein „Stilles Tal“. Seinem Namen macht die Gartenanlage alle Ehre.
Von der Luft aus betrachtet sieht die unweit des Stadtwalds gelegene Gartenanlage aus wie ein quadratischer, von der Außenwelt abgeschnittener Stadtteil inmitten von grünen Wiesen und Feldern. Die Asphaltstraße, die sie an drei Seiten umgibt, ähnelt dem Rahmen eines Gemäldes. Gegründet wurde der Kleingartenverein Stilles Tal 1991. „Wo heute das Regierungsviertel ist, waren früher Gärten. Weil die Leute weggezogen sind, sind die Kleingartenvereine „Stilles Tal“ und die Feldmühle Ratzersdorf entstanden“, sagt Hedi Helmreich, die vor 25 Jahren als eine der ersten in die neue, auf Ackerland erbaute Anlage kam und im Verein die Aufgaben der Kassiererin übernimmt.
Lust am Garteln
145 Gärten zählt die Gartenanlage „Stilles Tal“. Jeden Mittwoch ist das Vereinshaus, das eine eigene Bücherecke hat, geöffnet. Der Reiz an einem kleinen Häuschen im Grünen ist groß, denn 40 Interessenten sind derzeit beim Verein vorgemerkt. Ein Großteil der Mitglieder verbringt von April bis Oktober hier seine Zeit. Manche bleiben tagsüber und fahren am Abend heim. Nur wenige wie Helmreich überwintern auch im „Stillen Tal“. In ihrem idyllischem Garten wachsen 15 verschiedene Tomatensorten, milder und scharfer Chili, Mangold, Petersilie, Basilikum, Vogerlsalat und Winterrettich. Ein Apfelbaum spendet Schatten im heißen Sommer. „Ich mag die Natur sehr gerne. Es ist immer ein Erlebnis, wenn man Samen in die Erde setzt und sieht, dass daraus etwas wird“, erzählt sie.
Rechte und Pflichten
Ein Leben in der Kleingartensiedlung hat aber nicht nur seine schönen Seiten, sondern bringt auch Pflichten mit sich. Neben einem Vereinsbeitrag und Vereinsarbeit müssen die Gartenbewohner gewisse Regeln einhalten. „Unsere Mitglieder müssen die Wege pflegen und unkrautfrei halten. Die Bäume dürfen höchstens viereinhalb Meter hoch sein. Auch der Grüngürtel rund um die Anlage muss gepflegt werden“, berichtet Helmreich. Im Sommer ist während der Ruhezeit von 12 bis 14 Uhr Lärm zu vermeiden. Nur selten kommt es vor, dass man jemanden ermahnen muss.
Kein Autolärm
Nächstes Jahr möchte sich Helmreich bei der Aktion „Natur im Garten„ bewerben. Zwar müssen dafür gewisse Kriterien eingehalten werden, Helmreich ist aber zuversichtlich, die begehrte Plakette zu erhalten. Auf Pestizide oder Torf zu verzichten ist für sie ohnehin selbstverständlich. Wichtig ist Helmreich vor allem, dass die Ruhe und Idylle nicht zerstört werden. „Die Traisental Schnellstraße S34 und der damit verbundene Autolärm wären blöd“, hofft sie auf ein noch lange währendes und unbeschwertes Leben im Kleingartenverein.
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