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Wechsel im Basketballverband: Eine Legende soll’s richten

Leserartikel Manfred Schnurrer, 19.04.2015 19:00

ST. PÖLTEN. Intern war“s längst kein Geheimnis mehr, von außen gesehen aber doch eine gehörige Überraschung: Der neue Präsident des Österreichischen Basketballverbandes heißt Hubert Schreiner.

Neuer starker Mann im österreichischen Basketball: St. Pöltens Basketball-Legende Hubert Schreiner.
Die St. Pöltner Basketball-Legende folgt damit dem Kapfenberger Karl Thaller, der nach nicht einmal dreijähriger Amtszeit das Handtuch warf (werfen musste). Fast schon sensationell: Mit Schreiner steht jetzt erstmals ein (Ex-)Trainer und Basketball-Lehrer dem Verband vor. „Nicht nur für Basketball außergewöhnlich, im gesamten österreichischen Sport ein ganz seltenes Ereignis.“, weiß der 65-jährige Sportexperte. Zuletzt ein Wirtschaftsmanager, jetzt ein Sportler als Präsident – was wird sich da im österreichischen Verband ändern? „Schlimm ist, dass der Sportler als erstes das Finanzloch, das der Manager hinterlassen hat, stopfen muss.“, weiß Schreiner um seine erste Aufgabe, die Finanzen in den Griff zu bekommen (daher wurde in der Generalversammlung am 18. April auch der alte Vorstand nicht entlastet). Dann steht eine dringende Reform in der Verbandsverwaltung an und erst dann „kann ich meine eigentlichen Anliegen angehen.“ Die da heißen: Das Herren-Nationalteam zum Erfolg und zur besseren Vermarktung führen, einen Lehrplan für die Nachwuchs-Nationalteams (“Da macht jeder, was er will“) entwickeln, eine zielorientierte Trainerausbildung auf Schiene bringen und die Schiedsrichter-Ausbildung neu ausrichten. Schreiner: „Die Schiedsrichter sollen den Sport fördern, nicht hemmen.“ Durchwegs Punkte, die zuletzt im großen Basketball-Forum 2014 herausgearbeitet wurden, bisher aber nicht angegangen wurden. Wie schon das – ähnliche – große Sportkonzept, das Schreiner gemeinsam mit weiteren namhaften Trainern bereits 2002 (!) aufgestellt hatte. „Was nützen die besten Ideen, wenn sie nicht umgesetzt werden? Aber dafür werde jetzt ich sorgen, dafür habe ich dieses Amt und diese Aufgabe übernommen“, kündigt Schreiner vor allem sportliche Reformschritte an. „Wir müssen von der Ich-AG schleunigst zum „Wir“ kommen.“ Hubert Schreiner begann 1959 als Zehnjähriger bei der UKJ St. Pölten mit dem Basketball, spielte von 1968 bis 1975 in der Bundesliga (fünf Mal Vizemeister mit SK Handelsministerium Wien), führte dann die UKJ St. Pölten als Spielertrainer von der Landesliga in die Bundesliga A und als Trainer in den 1990er-Jahren zu fünf Meistertitel und zwei Cupsiegen. Für den ÖBV trat er bisher zwei Mal als Nationalteamtrainer (1984 bis 1986, 2006 bis 2007), als Bundeskapitän (1982 bis 1984) und unzählige Male als Denker im Hintergrund auf.  

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