Frauen: bildungsfreudiger aber finanziell benachteiligt
Es sei unverständlich, dass es noch immer so eine große Schere zwischen den Einkommen von Frauen und Männer, erklärt LHSTv. Wolfgang Sobotka in seiner Funktion als NÖAAB-Obmann jüngst bei einem Pressegespräch gemeinsam mit Niederösterreichs Frauenchefin LR Petra Bohuslav. „Man muss alles dransetzen, diese zu schließen“, so Sobotka. Frauen arbeiten im Jahr drei Monate gratis Nach einer Studie verdienen Frauen etwa 23 Prozent weniger als Männer. Statistisch gesehen bedeutet dies, dass Frauen demnach drei Monate im Jahr gratis arbeiten. Gerade im Vergleich zwischen der Entlohnung von Tätigkeiten an Maschinen und Dienstleistungen an Menschen sehe man den Unterschied, meint Bohuslav. Demnach werde die Arbeit an der Maschine, die großteils von Männer verrichtet werde, besser bezahlt. Dienstleistungen vor allem etwa im Gesundheitsbereich wo überwiegend Frauen am Werke sind, seien schlechter bezahlt. Dazu kommt, dass die Gewerkschaften in diesen Bereichen weniger gut organisiert seien, als jene der männerdominierten Berufen, so Bohuslav. SPAR: 40 Prozent Frauen in Führungspositionen Alois Huber, Geschäftsführer von SPAR in dessen Logistig-Zentrum in Spratzern das Pressegespräch stattfindet, betont, dass man in seinem Betrieb bemüht sei, für Frauen vorteilhafte Regelungen zu treffen. So mache man keinen Unterschied bei der Bezahlung von Männern und Frauen, könne auf einen Frauenanteil auf der Führungsebene von 40 Prozent verweisen und böte Frauen nach der Karenz vorteilhafte Modelle für den Wiedereinstieg in das Unternehmen. Für die 250 SPAR-Filialen in NÖ sei der Marktleiteranteil höher als 50 Prozent. Anpassungen gefordert Sobotka und Bohuslav fordern gesetzliche Inflationsanpassungen und Gehaltsvorrückungen in allen Betrieben, Branchen und Kollektivverträgen. Damit erreiche man eine Erhöhung der Lebensverdienstkurve und somit ein höheres Pensionseinkommen für Frauen. Was die Ungleichbehandlung von Frauen betrifft, befinde sich Österreich EU-weit an einer wenig erfreulichen Spitzenposition. Nur in Litauen seien die Bedingungen schlechter als in Österreich, erläutert Bohuslav. Dennoch befände sich Niederösterreich in „vielerlei Hinsicht in einer Vorbildfunktion“, erklärt Sobotka. „Nirgendwo sonst in Österreich sind mit 77,9 Prozent so viele alleinerziehende Mütter berufstätig. Im Bundesschnitt sind es nämlich nur 66,7 Prozent.“ Frauen sind williger in Sachen Weiterbildung Wenn es um Weiterbildung geht, sind Frauen flexibler und offener. 56 Prozent aller niederösterreichischen Studierenden sind weiblich. Aber auch in der Arbeitslosigkeit sind Frauen williger: 52 Prozent aller AMS-NÖ-Schulungsteilnehmer sind weiblich. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass nur 37,8 Prozent aller Arbeitslosen Frauen sind.
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