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Heuras folgt Helm als Landesschulratspräsident - Karner wird 2. Landtagspräsident

Leserartikel Werner Pelz, 30.09.2015 13:48

ST. PÖLTEN/MISTELBACH. Nach der traditionellen Herbstklausur der VPNÖ machte VP-Chef LH Erwin Pröll bei einer Pressekonferenz personelle Neuerungen der Öffentlichkeit bekannt.

Schwarze Landesspitze: Klubobmann Schneeberger, Gerhard Karner, Johann Heuras, Erwin Pröll. Foto: Privat/VPNÖ

Demnach folgt der bisherige zweite Landtagspräsident Johann Heuras dem scheidenden Landesschulratspräsidenten Hermann Helm nach. Wiewohl Helm kein Politiker war, sondern von der Beamtenschiene kam, und gelernter Pädagoge ist, nahm er sich vor allem in den letzten beiden Jahren seiner Amtszeit kein Blatt vor den Mund, wenn es galt, Kritik auszusprechen oder Missstände aus seiner Sicht zu benennen. Nicht selten richtete sich diese gegen seine ehemalige Arbeitsstätte, das Unterrichtsministerium in Wien und ad personam die amtierenden Ministerinnen.

Helms Nachfolger Johann Heuras war bereits für Bildung zuständiger Landesrat bevor er den Posten des zweiten Landtagspräsidenten antrat. Sein Wechsel in die Schulbehörde war bereits seit geraumer Zeit fixiert. Heuras gilt unter Pädagogen weniger als Reformer denn als Bewahrer des vorhandenen Selbstverständnisses in der Bildungspolitik. Während Helm auch Mut zur eigenen Meinung hatte, mitunter eine eigene Linie und selbständig gegen die Vorgabe der Mehrheitspartei fuhr, ist Heuras als braver Parteisoldat einzustufen.  

Niederösterreichs Tagespolitik verliert pointierten Akteur

Journalisten kommt mit dem Wechsel des bisherigen VP-Landesparteigeschäftsführers Gerhard Karner auf den Sitz des zweiten Landtagspräsidenten (in Nachfolge Heuras') ein besonderes Original in der NÖ-Tagespolitik abhanden. Karners ausgesprochen pointierte Pressekonferenzen sind in Pressekreisen legendär - bei politischen Gegnern gefürchtet. Ob sich der spitzzüngige Karner, der in einem ersten Statement ankündigt, im Landtag Brücken zu allen Fraktionen bauen zu wollen, in dieser neuen Rolle des ausgleichenden Landtagspräsidenten zurechtfinden wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise hat Karner ja irgendwo einen Kreideberg entdeckt. Die parteipolitische tagesaktuelle Auseinandersetzung verliert mit Karners Abgang Richtung Landtagsspitze jedenfalls an Spannung.  

Kommentar: Werner Pelz


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