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Neue Kampagne gegen illegalen Welpenhandel aus Osteuropa

Thomas Lettner, 12.07.2018 10:49

ST. PÖLTEN. Niederösterreichs Tierschutz-Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) startet ab heute die großangelegte Kampagne „Welpentraum statt Kofferraum“ gegen illegalen Welpenhandel aus osteuropäischen Ländern wie Ungarn oder der Slowakei. Mit vielen Infoveranstaltungen und in Kooperation mit wichtigen Partnern wie den Tierschutzhäusern oder der Tierärztekammer soll die Bevölkerung über das mit großem Tierleid verbundene Millionengeschäft aufgeklärt werden.

Landesrat Gottfried Waldhäusl sagt der internationalen Hundemafia den Kampf an. Foto: Büro Waldhäusl

So funktioniert das Geschäft der Hundemafia: Hündinnen, die in Kellern und Baracken ihr Dasein fristen müssen, produzieren in den Gebärstationen einen Wurf nach dem anderen. Die Hundemütter werden meist nur einige Jahre alt. Viel zu früh werden die Welpen von der Mutter getrennt und über das Internet angeboten. Dealer bringen die Welpen  in Kofferräumen nach Österreich, wo sie sie in Hinterhöfen oder auf Parkplätzen für 200 oder 300 Euro anbieten. Wollen sie die Welpen so schnell als möglich anbringen, kann der Preis so Waldhäusl auch auf 20 oder 30 Euro sinken.

Vom Retter zum Täter

Menschen, die die Welpen kaufen, tun dies oft aus Mitleid. Sie wissen aber nicht, dass sie sich mit ihrem Kauf vom Retter zum Täter machen, den illegalen Welpenhandel ankurbeln und damit das Tierleid vergrößern. Hinzu kommt, dass die Welpen oft krank sind und an Staupe, Zwingerhusten, Parvovirose oder Würmern leiden und schlimmstenfalls sogar mit der Tollwut infiziert sind. Waldhäusl appelliert daher, nur Hunde von seriösen heimischen Züchtern zu kaufen. Diese seien zwar teurer (400 bis 1200 Euro), seien aber dafür geimpft, gechipt, entwurmt und mit einem EU-Heimtierausweis (Impfpass) ausgestattet.

Auch Handel mit anderen Tierarten

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI) finden Schwerpunktkontrollen an den Grenzen statt. Der Exekutive gehen aber nur die Dealer ins Netz und nicht die Verursacher selbst, so Waldhäusl. Nach dem Aufgreifen landen die Welpen in Tierheimen oder müssen getötet werden. Im Millionengeschäft des illegalen Tierhandels nehme der Welpenhandel so Waldhäusl 95 Prozent ein. Der Rest betreffe andere Tierarten wie Schlangen, von denen manche noch dazu mit einem Importverbot belegt seien.


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