Volkshilfe sagt in Steyr der Kinderarmut den Kampf an
STEYR. Anlässlich des internationalen Tags für die Beseitigung der Armut rückt die Volkshilfe OÖ das Thema „Kinderarmut“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Im ganzen Land sind am Donnerstag, 17. Oktober, die Bezirksvereine in der Öffentlichkeit präsent. Auch in Steyr.
„Kinderarmut ist mitten unter uns“, sagt Volkshilfe-Bezirksvorsitzender Gerald Angerbauer. Er wird mit seinem Team auf dem Steyrer Stadtplatz „auf diese Schande für die Gesellschaft“ aufmerksam machen. Die Forderung der Volkshilfe lautet: Kinderarmut abschaffen – jetzt. Mit an Bord sind die Kinderfreunde, angeführt von Klaus Mayrhofer. Angerbauer und Mayrhofer werden Gutscheine aus den Volkshilfe-Shops verteilen. Damit gibt es in allen 19 Volkshilfe Shops von 14. bis 18. Oktober minus 50 Prozent auf alle Kindersachen.
Woher die Armut kommt
Kinderarmut in Österreich ist auch im Jahr 2019 kein Märchen. Rund 340.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre sind aktuell von Armut betroffen oder zumindest von Ausgrenzung gefährdet. Oft sind es alleinerziehende Mütter, die mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Die Väter sind arbeitslos, psychisch krank oder insolvent und können nur wenig bis gar nichts zum Unterhalt beisteuern. Kinder, die in solchen Familien aufwachsen, haben von vornherein geringere Chancen. Sowohl was die Bildung, als auch die Freizeit betrifft. Reiten, Kino oder Musikschule sind für sie ebenso Fremdwörter wie Urlaub.
Pilotversuch
Laut EU-Statistik beträgt die Armutsgefährdungs-Schwelle für einen Einpersonen-Haushalt 14.220 Euro pro Jahr, das sind 1.185 Euro im Monat. Die zentrale Forderung der Volkshilfe am 17. Oktober ist eine Kindergrundsicherung. Damit wird jedes Kind als Träger eines eigenen Rechtsanspruchs anerkannt und ein Beitrag zur Chancen- und Teilhabe-Sicherung aller Kinder geleistet.
Die Kindergrundsicherung beträgt 625 Euro pro Monat und soll alle anderen Transferleistungen wie z.B. Kinderbeihilfe ersetzen. Die Volkshilfe hat dazu in ganz Österreich einen Pilotversuch laufen, in jedem Bundesland gibt es eine Familie in Not, die aktuell Kindergrundsicherung bekommt.
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