Garstener Molkerei schließt Pforten

Seit Jahren war das Schicksal der Garstner Molkerei unsicher, nun ist die Produktion endgültig in die Steiermark übersiedelt: Der beliebte Geheimratskäse in Kugelform und roter Paraffinhülle reift künftig in Voitsberg – ausgebauter Standort der Berglandmilch für Käsespezialitäten.

Bestehen im internationalen Wettbewerb

Man habe sich den Entschluss nicht leicht gemacht, erklärt Unternehmenssprecher der Berglandmilch Georg Lehner auf Tips-Anfrage: „Wir haben in Österreich bei den Molkereien eine relativ kleinteilige Struktur. Berglandmilch betreibt neun Molkereien in ganz Österreich mit 40 Prozent des österreichischen Milchaufkommens. Zum Vergleich: Müllermilch Lepperstorf in Deutschland verarbeitet knapp zwei Milliarden Kilo Milch an nur einem Standort, das entspricht etwa 70% der österreichischen Milchmenge. Wenngleich die Qualität österreichischer Milchprodukte eine andere ist, stehen wir im internationalen Wettbewerb. Es kommen viele Produkte aus dem Ausland herein, dem müssen wir uns stellen.“

Erweiterung im Siedlungsgebiet nicht möglich

Weil im bebauten Umfeld in Garsten keine Weiterentwicklung möglich war, sei die Entscheidung gefallen, den Produktionsort zugunsten des Ausbaus anderer aufzugeben. Alle der knapp 50 Mitarbeiter in Garsten erhielten ein Angebot, zur Berglandmilch im rund 30 Kilometer entfernten Aschbach – größte Molkerei Österreichs – zu wechseln. „Bisher hat dieses Angebot jedoch nur ein kleiner Teil der Belegschaft angenommen“, sagt Lehner.

Käse-Eck bleibt

Was in Garsten bleibt, sei das Geschäft „Käse-Eck“, betont Lehner. „Wir bieten als Unternehmen im Eigentum der milchliefernden Bauern den Service der Rücklieferung bzw. des vergünstigten Einkaufes an. Den Shop können auch Dritte weiterhin nutzen.“