
SIERNING. Bürgermeister Richard Kerbl (SPÖ) spricht im Tips-Interview über die Finanzen der Gemeinde, kommende Projekte und Klimaschutz.
Tips: Das gesellschaftliche Leben hat endlich wieder Fahrt aufgenommen. Ist in Sierning eine Aufbruchstimmung zu spüren?
Richard Kerbl: Ja, es gab bereits einige Veranstaltungen, die sehr gut besucht wurden. Beispielsweise das Folkshilfe-Konzert, das Erntedankfest, der Krampuslauf und vor Kurzem der Rudenkirtag. Der Synthetikeislaufplatz im Schlosshof wurde von den Kindergärten und Schulen stark genutzt und heuer erstmals auch zum Eisstockschießen verwendet.
Tips: Viele Gemeinden kämpfen mit den Finanzen. Wie sieht es diesbezüglich in der Marktgemeinde aus?
Richard Kerbl: Wir versuchen, mit den vorhandenen Finanzen das Beste für Sierning zu machen und in die Zukunft zu investieren. Es gilt aber auch, sich abzusichern, um weitere Verteuerungen stemmen zu können und keine Abgangsgemeinde zu werden.
Tips: Welche Aktivitäten setzt Sierning puncto Klimaschutz?
Richard Kerbl: Wir ergreifen die Initiative und motivieren Sierninger Firmen, auf bisher ungenützten Flächen Bäume und Sträucher zu pflanzen. Gelungene Beispiele sehen wir beim Wohnprojekt der Firma „Neue Heimat“ in Pichlern und dem Billa in Neuzeug. Ein großes Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 den gesamten Stromverbrauch der Marktgemeinde aus eigenen Photovoltaikanlagen und aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen.
Tips: Welche Projekte stehen an?
Richard Kerbl: In diesem Jahr ist es uns endlich möglich, mit der Sanierung und Erweiterung der Volksschule Sierninghofen zu beginnen. Unser Ziel ist es, eine zeitgemäße moderne Schule in dem bestehenden Gebäude entstehen zu lassen. Die Brücke in Letten wird im Frühling 2023 fertiggestellt.
Tips: Wie bereitet man sich auf ein mögliches „Blackout“ vor?
Richard Kerbl: Wir arbeiten bereits seit einigen Monaten intensiv daran, um uns bestmöglich darauf vorzubereiten. Schulen, Kindergärten, aber auch Rettung, Polizei und Feuerwehren sind in die Konzepterstellung eingebunden. Geplant sind Informationsveranstaltungen von Seiten der Gemeinde zu diesem Thema, bei dem die bisher erarbeiteten Richtlinien und Maßnahmen vorgestellt und Fragen der Bevölkerung zu diesem Thema beantwortet werden.
Tips: Neuigkeiten gibt es zum Thema Betreuung im Alter.
Richard Kerbl: Ein Herzenswunsch von mir ist in Erfüllung gegangen! Sierning wurde als eine von zwei Gemeinden in ganz Österreich auserwählt, um am Pilotprojekt „Guat älter werden“ teilzunehmen. Menschen in ländlichen Gemeinden wird ermöglicht, in größtmöglicher Selbstständigkeit in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und ein aktiver Teil der Gemeinde zu sein.
Tips: Was zeichnet die Marktgemeinde besonders aus?
Richard Kerbl: Das Miteinander, egal welche Probleme kommen. Unsere Natur, die Vereine und ganz besonders unsere Feuerwehren, die uns eine große Sicherheit geben. Wir spüren, dass sich viele Auswärtige bei uns niederlassen wollen, weil es lebenswert in Sierning ist.