Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Dambacher Schauschmiede feiert Vierteljahrhundert

Angelika Hollnbuchner, 22.05.2023 11:31

GARSTEN. Im Dambachtal erlebte das Handwerk des Nagelschmiedens im 17. Jahrhundert seine Blütezeit. Mausköpfl, Dickkopf oder Kühzähnt nannte man, was hier aus glühendem Eisen geformt wurde. Die daran erinnernde Schauschmiede feiert am Pfingstmontag, 29. Mai, ihr 25-jähriges Bestehen.

  1 / 4   Ehrenamtliche Nagelschmiede zeigen Jung und Alt, wie etwa Maus- und Spitzköpfl gemacht werden. (Foto: privat)

Vor 1900 gab es für die Einwohner von Dambach drei Erwerbsquellen: die Landwirtschaft, die Holz- und Waldwirtschaft und das Kleingewerbe mit den Mühlen, Brettersägen, zwei Zainhämmern und bis zu 38 Nagelschmieden. Die letzte aktive Nagelschmiede führten Meister Josef Brettenthaler und seine Söhne Kilian und Wilhelm bis zum Jahr 1954. „Danach konnte man das Handwerk erst wieder im Jahr 1985 erleben – anlässlich 1000 Jahre Garsten“, weiß der frühere FF-Kommandant von Sand Manfred Nöbauer. Er ist einer der Freiwilligen, die sich heute um die Wiederbelebung der alten Fertigkeit engagieren.

Nach Originalplänen errichtet

Um jüngeren Generationen das Nagelschmieden näherzubringen, eröffnete zur Landesausstellung 1998 beim Gasthaus Hammermeister ein Schaubetrieb mit einer nach Originalplänen wiedererrichteten Werkstatt. Bis heute kann man dort ehrenamtlichen Könnern über die Schulter schauen. Die kleine Schmiede heißt gegen Voranmeldung Gruppen ab zehn Personen willkommen. Wer mag, darf selbst hämmern.

Bis 2.000 Stück am Tag

Für die einstigen Nagelschmiede begann der Tag im frühen Morgengrauen. Das Roheisen wurde zumeist auf Flößen aus der Eisenwurzen herangeschafft. Wasserradbetriebene Zainhämmer streckten das Material in Stäbe (“Zoan“) vor. Die Nagelschmiede schlugen daraus sodann Schuh- und Gebrauchsnägel mit Namen wie Piffl oder Hellernagel. Je nach Nageltype schaffte ein Schmied bis zu 2.000 Stück am Tag. Nicht nur die Länder der Monarchie benötigten das Erzeugnis aus dem Ennstal, bis nach Russland wurden die Nägel exportiert.

Fest am Pfingstmontag

Am Pfingstmontag, 29. Mai, feiert die Nagelschmiede Dambach ihren 25. Geburtstag. Um 9 Uhr beginnt die Feldmesse. Beim Frühschoppen spielt die Musikkapelle Dambach und um 13 Uhr tanzt die Volkstanzgruppe Ternberg auf. Fürs leibliche Wohl ist mit Speis und Trank gesorgt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden