STEYR. Das europaweite Projekt „Stolpersteine“ des deutschen Künstlers Gunter Demnig gedenkt mit im Boden eingelassenen Messingplatten jener Menschen, die durch das NS-Regime ermordet wurden. Auch in Steyr.
An vier einstigen Wohnorten von Opfern in Steyr sind Stolpersteine in den Boden eingelassen worden: In der Enge Gasse 18 wird der Familie Garde gedacht, in der Gleinkergasse 18 wohnte Helene Reis, am Wieserfeldplatz 27 das Ehepaar Ida und Otto Popper und am Wieserfeldplatz 21 war einst die Familie Uprimny zuhause. Zehn Nachkommen aus Israel, Dänemark, der Schweiz und Österreich waren während der Zeremonie anwesend und tief bewegt. Mehr als 150 Menschen begleiteten die Verlegung.
Lebensgeschichten nachlesbar
Jeder Stein hat eine Patin oder einen Paten, die meisten aus Steyr. Neben den Stolpersteinen befindet sich ein QR-Code, der genaue Auskunft über die Lebensgeschichten der einzelnen Opfer gibt. Der Akkordeonist Paul Schuberth und Violinist Tomaš Novák schufen mit teils selbst komponierten Stücken eine würdige Atmosphäre. Die Abschlussveranstaltung fand im Museum Arbeitswelt statt.
Die Initiatorin der „Stolpersteine“ in Steyr ist die Geschichtsexpertin Waltraud Neuhauser-Pfeiffer: „Wir alle müssen nicht die Sprache neu erfinden, aber wenn Sprache der Ausdruck unseres Denkens ist, dann sind Stolpersteine Ausdruck unseres Erinnerns, das in wenige Worte gefasst ist.“
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