Konsumdialoge in Steyr: Warum es wichtig ist, wer wie und wo unser Essen produziert
STEYR. Landwirte, Schüler, heimische Spitzenpolitiker und alle anderen, die Essen betrifft, sollen im Herbst bei den Österreichischen Konsumdialogen im Museum Arbeitswelt im großen Stil zusammenkommen: Eine außergewöhnliche Veranstaltung rund um das Lebensmittel gastiert in der Stadt Steyr.
Von der gemeinnützigen Bundesstiftung Común organisiert, warten von 28. bis 30. September in Steyr zahlreiche Vorträge, Diskussionen und Workshops rund um das Grundbedürfnis Essen. Persönlich nach Steyr kommen dafür die drei Bundesminister Leonore Gewessler, Johannes Rauch und Norbert Totschnig sowie mehr als 60 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die „Österreichische Konsumdialoge“ richten sich explizit auch an junge Menschen - an der Austragung in Steyr wirken Schülerinnen der HLW Steyr mit.
Zusammenhänge verstehen
Das Museum Arbeitswelt bildet für die Großveranstaltung den perfekten Rahmen: An der Kultur- und Bildungsstätte im Wehrgraben wird aktuell in der Ausstellung „Future Food“ anschaulich erklärt, wie bedeutend die Wahl jedes Einzelnen bei Lebensmitteln ist. Was und wie wir konsumieren, bestimmt mit, wie die Welt aussieht - es entscheidet über Anbauformen, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, über Tierwohl, das Fortschreiten des Klimawandels, über die eigene Gesundheit und noch vieles mehr.
Auch die „Konsumdialoge“ fragen: Was habe ich selbst mit dem Essen zu tun, das ich konsumiere? In drei Tagen werden dazu zwölf öffentliche Diskussionen, zwei Ausstellungen, ein Geschmackslabor, verschiedene Mitmach-Workshops sowie zahlreiche Informationsstände und zusätzliche Begegnungsräume angeboten.
„Die Konsumdialoge sind ein bundesweit einzigartiges Forum, das sich durch die Vielfalt der Mitwirkenden und den besonderen Zugang in Wissensvermittlung und Dialogförderung auszeichnet. Bei uns sind alle willkommen die mitgestalten möchten, denn die Zukunft unserer Lebensmittel geht uns alle an“, sagt Común-Vorstand und Organisator Sebastian Bohrn Mena.
Freier Eintritt, kein Vorwissen
Die Angebote seien so gestaltet, dass Besucher kein Vorwissen brauchen. Man könne mit Verbänden, Unternehmen und Landwirten in Kontakt treten, Rohstoffe und Lebensmittel kennenlernen und sich mit Experten und Entscheidungsträgern - neben drei Bundesministern und Europaabgeordneten etwa auch den Landesräten Stefan Kaineder und Michael Lindner sowie Bürgermeister Markus Vogl - austauschen.
Bürgermeister Vogl freut sich sehr darauf: „Der faire Umgang mit Produzenten, der Schutz von Tieren und einer lebenswerten Umwelt hängen davon ab, wie wir in Zukunft konsumieren. Ich möchte an den drei Tagen möglichst viel im Museum Arbeitswelt dabei sein und hoffe, dass sich zahlreiche Menschen ebenfalls die Zeit nehmen, hinzukommen.“
Auch Klima- und Umweltlandesrat Stefan Kaineder schätzt, dass das Thema Ernährung in Steyr intensiv beleuchtet wird: „Essen ist eine unglaublich persönliche Angelegenheit, aber auch hochpolitisch. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit den Auswirkungen unseres Ernährungsverhaltens und möchten einen Beitrag zum Schutz von Klima, Böden und unserer Artenvielfalt leisten.“
Eine bedeutende Rolle kommt dabei den heimischen Bauern zu, insbesondere der jungen Generation. „Bei den Konsumdialogen möchten wir aufzeigen, dass die heimische Landwirtschaft nachhaltig arbeitet“, erläutert Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Den Landwirten sei es ein großes Anliegen, ein realistisches Bild der eigenen Arbeit zu vermitteln. „In Steyr wollen wir die Fragen der Menschen beantworten und über die moderne Landwirtschaft aufklären“, so Grabmayr.
Mehr Infos und das Programm: www.konsumdialoge.at/lebensmittel
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