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Bestnote für Stadt Steyr, deutliche Verbesserungen in Steyr-Land

Karin Novak, 17.10.2023 10:39

BEZIRK STEYR. Für das Bildungs- und Betreuungsangebot in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten erhielt die Stadt Steyr im Kinderbetreuungsatlas der OÖ Arbeiterkammer (AK) erneut die Bestnote. Im Bezirk Steyr-Land erreichten heuer neu sieben Gemeinden die Top-Kategorie.

  1 / 5   Vizebürgermeisterin Anna-Maria Demmelmayr besucht den Sommerkindergarten in Steyr (Foto: Magistrat Steyr)

Bewertet hat die AK Öffnungszeiten, Mittagessen und Sommerbetreuung. 1A-Gemeinden ermöglichen Eltern mit Kindern aller Altersgruppen, problemlos einer Vollzeit-Arbeit nachzugehen. Krabbelstuben und Kindergärten sind mindestens 45 Stunden pro Woche und an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden geöffnet und bieten ein Mittagessen. Die Einrichtungen sind maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen. Das Plus steht für Zusatzangebote, wie etwa für die Zertifizierung als Gesunder Kindergarten. Gemeinden konnten somit maximal zwölf Kriterien erfüllen.

Stadt Steyr vorbildlich

Die Stadt Steyr ist bei der Kinderbetreuung vorbildlich. Die AK OÖ bewertet das Angebot in Steyr erneut mit der Bestnote 1A+. „Wir wollen berufstätigen Eltern ein optimales Umfeld bieten und bauen die Kinderbetreuung weiter aus. Seit September betreiben wir etwa eine weitere Krabbelstube im Stadtteil Münichholz“, berichtet die zuständige Referentin SPÖ-Vizebürgermeisterin Anna-Maria Demmelmayr.

Sieben neue 1A-Gemeinden

Gemeinden, die mindestens elf der zwölf definierten Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinde eingestuft. Diese höchste Einstufung erreichten im Bezirk Steyr-Land heuer neu sieben Gemeinden, womit sich Dietach, Garsten, Großraming, Rohr im Kremstal, Schiedlberg, Sierning und St. Ulrich in die Top-Kategorie einreihen. Welche Maßnahmen dafür etwa Großraming setzte, erklärt ÖVP-Bürgermeister Günther Großauer: „Die gemeindeeigene ,Gesunde Schulküche‘ bietet für alle Kinder eine warme Mahlzeit an. Durch die Bedarfserhebung im Kindergarten betreffend Semester-, Oster- und Herbstferien besteht grundsätzlich immer die Möglichkeit, seine Kinder betreuen zu lassen. Generell gibt es durch die von der Gemeinde organisierte Sommerbetreuung beinahe den ganzen Sommer über eine Betreuungsmöglichkeit.“

Erhöhter Personalschlüssel in St. Ulrich

So auchÖVP-Bürgermeisterin Annemarie Wolfsjäger: „Wir richten das Angebot unmittelbar an den Bedarf der Familien, um Müttern und Vätern eine größtmögliche Flexibilität zu bieten. Unbedingt notwendig dabei ist es, gut aufgestelltes Personal in den Kindergärten und Horten zu haben. Die Gemeinde St. Ulrich hat schon jetzt den Personalschlüssel erhöht, ab Jänner unterstützt uns zusätzlich ein Zivildiener, um eine qualitätsvolle Betreuung der jüngsten Bürger zu garantieren und um Integrationskinder und Kinder aus der Ukraine bestmöglich zu fördern und zu unterstützen.“

Betreuungsplatz für jedes Kind in Garsten

Drei Krabbelstubengruppen, neun Kindergartengruppen, Angebot eines Kindergartentransports sowie Sommerkindergarten, Förderung einer Tagesmutter, von vier Volksschulen werden zwei ganztägig geführt – das sind nur ein paar Maßnahmen, die auch Garsten in die Top-Kategorie brachten. „Die Gemeinde Garsten hat das Ziel beziehungsweise den Leitsatz ,Jedes Kind bekommt einen Betreuungsplatz, wenn dieses einen braucht'. Um den rechtlichen Erfordernissen nachkommen zu können, wird in naher Zukunft der Umbau sowie die Renovierung des Kindergarten Christkindl stattfinden. Große finanzielle und strukturelle Herausforderungen werden auch die nächsten Jahre im Bereich der Schulen bringen. Die Kinderbetreuung sowie die Bildung sind ständig im Wandel, Bedürfnisse ergeben sich rasch und es braucht ein hohes Maß an Flexibilität. Diesen Herausforderungen müssen und werden wir uns als Gemeinde weiter stellen. Dabei möchte sich die Marktgemeinde Garsten proaktiv mit der Kinderbetreuung auseinander setzen, damit Engpässe erst gar nicht entstehen können“, so die Garstener ÖVP-Vizebürgermeisterin Katrin Krenn

Vier in niedrigster Kategorie

Trotz dieser Vorzeige-Gemeinden ist der Weg zum Kinder­land Nummer eins in Ober­österreich noch weit. So etwa erfüllen Gaflenz, Laussa, Maria Neustift und Reichraming weniger als drei der zwölf möglichen Kriterien und mussten in die niedrigste Kategorie E eingestuft werden. Die Gemeinde Reichraming arbeitet aber bereits an der Verbesserung der Situation. Im September dieses Jahres wurde im Kindergarten des Ortes eine zusätzliche dritte Gruppe eingerichtet. Neu ist auch, dass an zwei Tagen in der Woche der Kindergarten ganztags geführt wird. Für die Schüler der Volks- und Mittelschule wird seit dem Schuljahr 2022/23 eine Ganztagsschule angeboten. An drei Tagen in der Woche gibt es bei dieser schulischen Nachmittagsbetreuung einen Lern- und Freizeitteil. „Unser nächstes Ziel ist eine Krabbelstube. Vom Bund wurde viel Geld für die Kinderbetreuung zugesagt. Daher bin ich sehr optimistisch, dass wir dies umsetzen können“, so SPÖ-Vizebürgermeisterin Gabriele Schwaiger. Die Ergebnisse des AK-Kinderbetreuungsatlas 2023 mit allen Details für jede einzelne der 438 oberösterreichischen Gemeinden können unter kba.arbeiterkammer.at eingesehen werden.

Keine Daten übermittelt

Als einzige Gemeinde im Bezirk hat wie im Vorjahr Bad Hall die Datenweitergabe verweigert. ÖVP-Bürgermeister Bernhard Ruf dazu: „Wir finden, dass der Kinderbetreuungsatlas in seinen Aussagen und Bewertungen nicht fair ist. Die verschiedenen Gemeinden haben unterschiedliche Größen und damit unterschiedliche Bedürfnisse und Möglichkeiten an Kinderbetreuung. Wenn hier Linz mit Laussa verglichen wird, ist das höchst unseriös. Diese unsolidarischen Vergleiche ohne besonderen Aussagewert unterstützen wir nicht. Gerade die Arbeiterkammer, die für Solidarität steht, sollte pfleglicher mit kleineren und finanzschwächeren Gemeinden umgehen.“ 150 Euro Betreuungsbonus Mitglieder der AK OÖ, deren Kind eine kostenpflichtige Kinderbetreuung in der Krabbelstube, im Kindergarten oder bei Tageseltern besucht, können den neuen AK-Betreuungsbonus in Höhe von einmalig 150 Euro beantragen. Der Antrag kann online unter ooe.arbeiterkammer.at/betreuungsbonus gestellt werden. Antragstellungen sind bis 30. Juni 2024 für Betreuungskosten möglich, die zwischen September 2023 und Ende Juni 2024 anfallen beziehungsweise angefallen sind.


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