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Silvesterknaller: Rücksichtnahme auf Tiere und Umwelt

Online Redaktion, 19.12.2024 09:37

REGION STEYR. Ein Silvester ohne Böller und Raketen ist für viele undenkbar. „Für die Tiere und die Natur ist die Knallerei aber eine unglaubliche Belastung“, sagt die Jägerschaft Steyr/Steyr-Land.

  1 / 2   Schon vor der Silvesternacht werden bereits Böller gezündet und schrecken Wildtiere – hier ein Winterrudel Rehe – auf. Belastungen bei Tier und Lebensraum sind die Folge. (Foto: OÖLJV/Böck)

Für den kurzen Moment der künstlichen Himmels-Erleuchtung zum Jahreswechsel sind Menschen hierzulande bereit, tief in die Geldbörse zu greifen: Circa zehn Millionen Euro werden für Kracher und Böller ausgegeben. Die alljährliche Tradition hat aber leider viele Schattenseiten. Die Schadstoffbelastung in der Silvesternacht steigt kurzfristig um das bis zu 6000-fache an. Neben der Gesundheitsgefahr, die von Feuerwerkskörpern ausgeht, sind vor allem Tiere einem sehr hohen Schallpegel und damit enormem Stress ausgesetzt. Plastikreste und andere Giftstoffe bleiben auf der Wiese und im Wald zurück.

Todesgefahr bei Minusgraden

Während man Haustiere als Halter vor dem Feuerwerkslärm schützen kann, sind Wildtiere der Situation völlig ausgeliefert. „Nicht selten haben die Tiere extreme Angst, weil sie ein viel besseres Gehör haben als wir Menschen. Die Stresssituation kostet die Tiere enorm viel an Energie“, erläutert Bezirksjägermeister Rudolf Kern. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn das Nahrungsangebot niedrig ist, könne eine zusätzliche massive Belastung im Extremfall zur tödlichen Erschöpfung führen. „Mitunter passiert es auch, dass Tiere in Panik auf Straßen laufen und Unfälle verursachen“, warnt Kern.

Rücksicht nehmen

Man wolle nicht den moralischen Zeigefinger erheben und den Menschen das Silvester-Vergnügen nehmen. „Uns Jägern geht es um eine Sensibilisierung. Etwa die Silvesterknallerei in der Nähe von Wäldern zu unterlassen. Nehmen die Wildtiere in gewohnter Umgebung ein fernes Donnergrollen wahr, ist das für sie wie ein Gewitter – also nichts, wovor sie panische Angst haben müssten“, sagt der Bezirksjägermeister.

Rücksichtnahme sei aber auch gefragt, wenn es um Wildtiere in der Stadt geht. Kern verweist etwa auf Wasservögel auf stadtnahen Gewässern: „Wird in ihrer unmittelbaren Nähe geknallt, schrecken sie auf und fliegen teilweise panisch weg, um sich einen neuen Unterschlupf zu suchen, den sie aber derzeit kaum finden.“


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