Politik sagt Unterstützung bei Kampf um MAN-Arbeitsplätze zu
STEYR. Der MAN-Konzern will das Werk in Steyr bis 2023 schließen. Stadt und Land Oberösterreich haben ihre Unterstützung im Kampf um die Arbeitsplätze zugesagt.
Gerüchte über einen Job-Abbau bei MAN in Steyr gibt es schon lange, die Ankündigung des Konzerns letzten Freitag war aber für alle Mitarbeiter ein Schock. Insgesamt sollen bei MAN Truck & Bus 9.500 und damit rund ein Viertel der Stellen bis 2023 gestrichen werden. Die Lkw-Sparte hat im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 387 Millionen Euro verbucht. Das Werk in Steyr sowie jene in den deutschen Städten Plauen und Wittlich sollen ganz geschlossen werden.
2.300 Arbeitsplätze in Steyr
An das schlechteste Szenario will man in Steyr nicht denken, der Betriebsrat kündigt Widerstand an. Politiker von Stadt und Land wollen sich für den Erhalt der 2.300 MAN-Arbeitsplätze in Steyr einsetzen. „Jetzt müssen die Ergebnisse der Verhandlungen über die Umstrukturierungen abgewartet werden. Aus unserer Sicht sprechen aber viele gute Gründe für einen Erhalt des Standorts Steyr“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der eine Finanzspritze der öffentlichen Hand andeutet. „Selbstverständlich steht auch das Land OÖ im Rahmen seiner Möglichkeiten zu standortpolitischen Unterstützungsmaßnahmen bereit. Sollte es tatsächlich zu einem Personalabbau kommen, dann wird das Land OÖ die betroffenen MAN-Beschäftigten bestmöglich unterstützen, etwa im Rahmen einer Stiftungslösung.“
Stadt will aktiv werden
„Wir werden als Stadt und Standortkommune dem Betriebsrat und der Geschäftsführung bei den Verhandlungen um die Aufrechterhaltung des MAN-Werkes Steyr jede nur denk- und machbare Unterstützung bieten“, betont der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) die ungeteilte Bereitschaft der politischen Parteien, alles zu tun, um das vergangenen Freitag vom Traton-Vorstand für MAN Steyr skizzierte Horrorszenario abzuwenden. „Arbeiterbetriebsratschef Erich Schwarz habe ich die volle Unterstützung der Stadt beim Kampf gegen die angekündigte Werksschließung zugesagt und ihm versichert, dass wir – falls gewünscht und erforderlich – uns natürlich auch in die Gespräche einbringen und aktiv an möglichen Lösungen mitarbeiten“, so Hackl.
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