MAN: Standortschließung ist keine Option
STEYR. Die Staatliche Wirtschaftskommission tagte am Mittwoch in Linz. Für Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner ist klar: “Die Erhaltung des Standorts Steyr im Produktionsverbund von MAN und eine zukunftsfähige Neuausrichtung des Werks in Richtung Zukunftstechnologien hat aus unserer Sicht oberste Priorität.“
„Betriebe wie MAN Steyr sind die Grundlage für den Erfolg Oberösterreichs als Wirtschafts- und Industriebundesland Nummer eins der Republik. Vor allem sind mit dem Erhalt des Standorts aber auch das Schicksal der tausenden Mitarbeiter und ihrer Familien verknüpft. Daher haben wir uns auch seit der Bekanntgabe der Schließungspläne im September des Vorjahres durch die Konzernführung gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Stadt Steyr vehement für den Weiterbestand des Werks in Steyr eingesetzt“, betont Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). „In einem Schulterschluss werden jetzt auch Bundes- und Landesregierung mit Argus-Augen darauf achten, welche Konzepte für eine positive Zukunft von MAN Steyr in den Beratungen der Staatlichen Wirtschaftskommission vorgelegt werden.“
Lösung wie in Deutschland
Für Achleitner sollte eine Lösung wie in Deutschland möglich sein. „Nämlich die Abkehr von einer Schließung des Werks Wittlich in Rheinland-Pfalz und ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sowie ein Zukunftskonzept für den Standort, das muss auch für Österreich gelten. Die Eckpunkte der Vereinbarung zwischen Konzernführung und Belegschaftsvertretung in Deutschland müssen auch beim Werk in Steyr umgesetzt werden: Einsparungen Ja, Erhalt des Standorts Ja, betriebsbedingte Kündigungen Nein“, betont Achleitner.
Konstruktiver Austausch
Erich Schwarz, der Vorsitzende des Arbeiter-Betriebsrates vom MAN-Steyr, bewertete diese Sitzung der Staatlichen Wirtschaftskommission in Linz grundsätzlich positiv: „Es war ein guter und konstruktiver Austausch über die aktuelle Sachlage. Beim nächsten Termin der Staatlichen Wirtschaftskommission wird das aber auch seitens des Konzerns mit Fakten zu unterlegen sein.“
Schlichtungsstelle
Die Staatliche Wirtschaftskommission ist eine auf Bundesebene verankerte Schlichtungsstelle, die bei übergeordneten Wirtschaftsinteressen zum Einsatz kommt, wenn in einem Betrieb zwischen Firmenleitung und Belegschaft keine Einigung erzielt werden kann. Das Gremium ist von den Sozialpartnern paritätisch besetzt. Sie tagte am Mittwoch in Linz unter dem Vorsitz von Sektionschef Matthias Tschirf vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden