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Spitzenkandidaten der Region Steyr befragt

Robert Hofer, 18.09.2024 14:32

STEYR. Katrin Auer aus Steyr (SPÖ) und Gerhard Deimek (FPÖ) aus Pfarrkirchen führen die Wahlkreislisten ihrer Parteien im Traunviertel an und haben damit gute Chancen, in der nächste Legislaturperiode dem 183-köpfigen Nationalrat anzugehören. 

Österreich wählt am 29. September den neuen Nationalrat. (Foto: Weihbold)
  1 / 6   Österreich wählt am 29. September den neuen Nationalrat. (Foto: Weihbold)

Tips hat auch die jeweiligen Spitzenkandidaten der anderen Parteien zu ihren Positionen zu den Themen Arbeitsmarkt, Bildung, Klimaschutz und Migration befragt. Bad Halls Bürgermeister Bernhard Ruf ist auf der ÖVP-Regionalliste auf Platz zwei zu finden, Christine Schönmayr aus Garsten auf jener der Grünen auf Platz vier. Für Neos wurde kein Kandidat aus Steyr und Steyr-Land für die Wahlkreisliste im Traunviertel nominiert. Dies gilt auch für die bisher nicht im Nationalrat vertretenen Listen der Bierpartei, MFG, Liste Madeleine Petrovic, Gaza und „Keine von denen“. Bei der KPÖ ist der Steyrer Werner Lechner Spitzenkandidat im Traunviertel.

Meine Position zum Thema Arbeitsmarkt

Bernhard Ruf (ÖVP): Wir wollen für unseren starken Wirtschaftsstandort die Lohnnebenkosten und die Körperschaftssteuer senken, um neue Investitionen zu gewährleisten. Forschung und Entwicklung weiter zu fördern, ist ein weiterer Schwerpunkt unseres Wirtschaftsprogramms.

Katrin Auer (SPÖ): In der Region ist die Entwicklung von Automotive Steyr besorgniserregend. Darum muss die Bundesregierung starke Impulse setzen. Ich fordere langfristige Entwicklungskonzepte und Förderungen, damit die Transformation zur klimaneutralen Industrie gelingt.

Gerhard Deimek (FPÖ): Wirtschaft dringend von Bürokratie befreien, Entlastung der Leistungsträger für mehr Netto, Ausweitung steuerbefreiter Überstundenzuschläge. Ein weiterer positiver Impuls wäre z. B. die dauerhafte Steuerbefreiung für Mitarbeiterprämien bis 5.000 Euro.

Christine Schönmayr (Grüne): Der Arbeitsmarkt wandelt sich. Energiewende und Klimaschutz bieten Chancen für neue, nachhaltige und qualitätsvolle Arbeitsplätze. Bildung und Weiterbildung sind Schlüssel, auch bei den so wichtigen Kleinstunternehmen.

Werner Lechner (KPÖ): Alle Beschäftigten müssen fair entlohnt und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Eine 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, sowie einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 2.400 Euro brutto.

Meine Position zum Thema Bildung

Bernhard Ruf (ÖVP): Österreich ist weltweit führend, was die Chancengleichheit unserer Kinder und Jugendlichen betrifft. Es gilt, an den Rahmenbedingungen zu feilen, Leistung in unserem Bildungssystem wieder mehr zu etablieren und v. a. demokratische und digitale Kompetenzen zu fördern.

Katrin Auer (SPÖ): Jedes Kind soll dieselben Bildungsrechte haben und von Anfang an die besten Möglichkeiten bekommen. Es braucht dafür aber mehr Ressourcen für Lehrkräfte und moderne Lernmöglichkeiten. Und es braucht österreichweit den Ausbau der kostenlosen Ganztagsschule.

Gerhard Deimek (FPÖ): Bildungspflicht mit Erreichen definierter Bildungsziele statt Schulpflicht und Absitzen von Jahren, Deutsch vor Schuleintritt als Grundvoraussetzung um Bildungserfolge sicherzustellen. Analog statt Analphabetismus, maßvoller Einsatz der Digitalisierung. Entideologisierung der Schulen.

Christine Schönmayr (Grüne): Bildung beginnt im Kindergarten. Die wertvolle Arbeit der Pädagogen muss deutlich besser honoriert und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Chancen-gleicheit für alle Kinder herzustellen, ist unser oberstes Ziel. Bildung darf keine Frage der Herkunft sein.

Werner Lechner (KPÖ): Bildung beginnt im Kindergarten. Ausbau ganztägiger Kindergärten, in denen das Recht auf Inklusion und Elementarbildung für alle verwirklicht wird. Eine gemeinsame ganztägige Pflichtschule der 6- bis15-Jährigen. Mehr Personal, denn Bildungspolitik ist Sozialpolitik.

Meine Position zum Klimaschutz

Bernhard Ruf (ÖVP): Wir bekennen uns zu den Klimazielen Europas und wollen einerseits durch Fortschritt und Innovation noch klimafreundlicher werden. Daneben brauchen wir noch weitere Anreize zum weiteren Teilen und damit Minimieren von Ressourcen-Verbrauch und CO2-Ausstoß.

Katrin Auer (SPÖ): Als Stadträtin für Umweltschutz habe ich den Klimaneutralitätsfahrplan „Steyr 2040“ initiiert. Mir ist wichtig, dass Klimaschutz kein Luxus ist und niemand zurückgelassen wird. Zum Klimaschutz sollen jene mehr beisteuern, die mehr zur Klimakrise beitragen.

Gerhard Deimek (FPÖ): Klimaneutralität ist kein Selbstzweck, sondern geht nur gemeinsam mit Wirtschaft und Forschung. Statt abstrakter Ideen, Verbotswahn und staatlicher „Umerziehungssteuern“ hilft nur Entwicklung und Einführung neuer Technologien, sonst geht die Deindustrialisierung weiter.

Christine Schönmayr (Grüne): Die Klimakrise ist längst auch in Oberösterreich angekommen. Wir brauchen eine rasche Energie- und Mobilitätswende sowie effektiven Bodenschutz. Klimaschutz ist auch Gesundheitsschutz.

Werner Lechner (KPÖ): Ausbau der Öffis und keine neuen Straßen. Ein Ende der Bodenversiegelung und Zersiedelung. Nachhaltige Landwirtschaft und kleine Bauern unterstützen, dafür faire Löhne und Preise. Eine flächendeckende Kilometermaut für Lkw, um die Mautflucht zu stoppen.

Meine Position zum Thema Migration

Bernhard Ruf (ÖVP): EU-Außengrenzen noch besser schützen; Kontrollierten Zuzug von arbeitswilligen Menschen; Asyl jenen gewähren, die Asyl wirklich brauchen. All jene, die sich nicht an unsere Kultur des Miteinanders und an demokratische Standards anpassen wollen, haben hier nichts verloren.

Katrin Auer (SPÖ): Jeder Mensch möchte seine Familie selbst ernähren, ehrlich Geld verdienen und mit Steuern seinen Beitrag zum Sozialstaat leisten. Darum braucht es echte Integration und deutliche Vermittlung unserer Werte wie Demokratie, Menschen- und Frauenrechte ab dem ersten Tag.

Gerhard Deimek (FPÖ): Wettbewerb um beste Köpfe statt sozialer Hängematte! Annahme von Asylanträgen nur von Personen, die kein sicheres Drittland passiert haben. Asyl mit Ablaufdatum und keine Staatsbürgerschaft für Asylanten. Familiennachzug stoppen und Sachleistungen statt Bargeld.

Christine Schönmayr (Grüne): Der Fachkräftemangel zeigt: Österreich braucht Migration. wichtig ist eine klare Migrationsstrategie mit transparenten Zuwanderungsregeln. Das Motto sollte sein „Integration ab dem ersten Tag“.

Werner Lechner (KPÖ): Asyl ist ein Menschenrecht! Es braucht einen sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt und sichere Fluchtrouten. Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion sind grundlegende Prinzipien, für eine integrative und gerechte Gesellschaft.


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