Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Integration: „Auch Ehrenamt gehört koordiniert“

Leserartikel Elisabeth Zeilinger, 23.02.2016 13:45

GRAMASTETTEN. 39 Asylwerber, davon neun Kinder, leben derzeit in den zwei Flüchtlingswohnhäusern der Volkshilfe in Gramastetten. Gemeinsam mit der Gemeinde informiert die Hilfsorganisation nun über ehrenamtliche Tätigkeit vor Ort.

Bürgermeister Andreas Fazeni (l.), Karina Stockhammer (2. v. l.) mit Bewohnern des Flüchtlingswohnhauses.

Die ehemalige Tips-Redakteurin Karina Stockhammer engagiert sich seit dem Vorjahr in Gramastetten als Flüchtlingsbetreuerin der Volkshilfe. Sowohl in den Flüchtlingswohnhäusern in der Markt- als auch in der Rodltalstraße werden die Migranten von ihr betreut. Die Unterkünfte werden als Selbstversorgungsquartiere geführt. Das heißt, die Asylwerber gehen selbst einkaufen, kochen ihr Essen selbst und sind für die Reinhaltung der Quartiere eigenverantwortlich. Karina Stockhammer ist für die Asylwerber der erste Anknüpfungspunkt und koordiniert Behördengänge, Arzttermine, Deutschkurse und die Freizeitgestaltung mit ehrenamtlichen Helfern. Bereits während ihrer Studienzeit hat sie schon Flüchtlinge in ihrem Heimatort Kirchschlag unterstützt, erzählt die Helferin beim Tips-Lokalaugenschein in Gramastetten.

„Der Wunsch, sozial zu helfen, war schon immer da. Das Schöne ist, dass die Arbeit sinnvoll ist und man sich vor allem über die kleinen Erfolge und Fortschritte der Bewohner freut, zum Beispiel wenn die Kinder schnell Deutsch lernen und in der Schule Freunde finden“, so Stockhammer. Zudem sei es spannend, einen Einblick in fremde Kulturen zu bekommen, „das ist wirklich interessant und macht Spaß. Und ja, sie sind auch sehr gastfreundlich“, lacht die Flüchtlingsbetreuerin während ein Bewohner überraschend Tee und Nüsse serviert.

Freizeitgestaltung

Alle Bewohner seien laut Stockhammer sehr dankbar für die laufende Unterstützung. Ein großes Thema sei der direkte Kontakt zu den Menschen und die Freizeitgestaltung, da es neben den eifrig besuchten Deutschkursen, sehr wenig bekannte Angebote gibt. Außerdem gäbe es seitens der Asylwerber eine sehr große Bereitschaft, aktiv bei manuellen Arbeiten mitzuhelfen. Um die Integration zu fördern, werden in der Gemeinde Deutschkurse und Integrationsprojekte angeboten. Einen besonderen Stellenwert in der Flüchtlingsarbeit nehmen ehrenamtliche Mitarbeiter ein. Sie unterstützen in Abstimmung und in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingsbetreuerin zum Beispiel bei Einkäufen, Freizeitaktivitäten, Transporthilfen, beim Erlernen der deutschen Sprache, beim Lernen für die Schule oder beim Kennenlernen der österreichischen Kultur.

Integrationsplattform

„Aus diesem Grund ruft die Gemeinde in Zusammenarbeit mit Pfarre und Volkshilfe eine Integrationsplattform ins Leben. Alle, die gerne mithelfen möchten und sich vorstellen können, sich einzubringen, jedoch bis jetzt nicht wussten wie, können sich bei der Gemeinde melden“, sagt Vizebürgermeisterin Katharina Dessl. Zudem findet am 1. März ein Informationsabend statt, wo Fragen zur Flüchtlingsbetreuung geklärt werden sollen und Möglichkeiten der ehrenamtlichen Unterstützung aufgezeigt werden.

Mit dabei sind neben Mitarbeitern der Volkshilfe und Bezirkshauptmannschaft auch Bürgermeister Andreas Fazeni, Klaus Koblmüller (Postenkommandant Polizei Gramastetten), Petra Burger (Vertretung ehrenamtliche Mitarbeiter) sowie eine Vertretung seitens der Pfarre. „Bislang verlief die Integration der Asylwerber in unserer Gemeinde ohne Probleme und viele Bürger engagieren sich auch sehr und möchten helfen. Doch auch Ehrenamt gehört koordiniert – denn nur koordinierte Hilfe hilft wirklich, alles andere schafft Probleme“, sagt Bürgermeister Fazeni. Daher sei es wichtig, die Bevölkerung darüber zu informieren, dass es mit Karina Stockhammer nun eine Ansprechperson gibt, die Details abklärt, mit den ehrenamtlichen Helfern koordiniert, was zu welcher Zeit und an welchem Ort gebraucht wird und alles in geordnete Bahnen lenkt, bekräftigt der Bürgermeister.

Informationsveranstaltung

„Asylwerber in Gramastetten“

Dienstag, 1. März ab 19.30 Uhr

im Gramaphon