Stefan Schipke: „Auf Grund des Ukraine-Krieges ist die Nachfrage sehr hoch“
URFAHR-UMGEBUNG. Die aktuelle Lage in der Ukraine zeigt wieder, wie wichtig der Zivilschutz ist. Doch nicht nur für das Bedrohungsszenario atomarer Zwischenfall müssen sich die Gemeinden und jeder einzelne Bürger rüsten. Unwetter und Naturkatastrophen genauso wie technische Katastrophenfälle wie ein Blackout sind bei uns möglich und machen Selbstschutzmaßnahmen unumgänglich.
Unterstützung bei der Beratung der Bürger bei Fragen zum Thema Zivilschutz erhält der Zivilschutz-Landesverband von den ehrenamtlichen Bezirksleitern. Für den Bezirk Urfahr-Umgebung ist dies Stefan Schipke aus Hellmonsödt. „Die Anfragen im Zivilschutzbüro sind massiv gestiegen, die Ängste der Bürger spürbar. Deswegen ist es von Vorteil, dass es in den Bezirken jeweils eine zusätzliche Ansprechperson gibt, an die sich die Bürger und Gemeinden wenden können“, sagt OÖ Zivilschutz-Projektleiter Christian Kloibhofer.
„Safety goes to school“
Der OÖ Zivilschutz deckt mit seinen Projekten eine große Zielgruppe ab, denn Zivilschutz beginnt bereits bei den Kleinsten. Sicherheit im Straßenverkehr, die Kenntnis der Notrufnummern und der Zivilschutz-Sirenensignale spielen dabei eine große Rolle. So haben zahlreiche Schulen aus dem Bezirk im vergangenen Jahr am coronabedingten Ersatzprojekt „Safety goes to school“ teilgenommen. Da Selbstschutz und Eigenverantwortung aufgrund von Corona nicht in den Hintergrund rücken durften, gab es für die Schüler der dritten Klassen statt der Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade die „Safety goes to school“-Spielebox mit Sicherheitsspielen und -rätseln, die gemeinsam im Unterricht gelöst werden sollten. Dabei wurden die Aufgaben bzw. Tätigkeiten der Einsatzorganisationen, die Notrufnummern und Zivilschutz-Sirenensignale sowie das richtige Verhalten bei Gefahren und Notfällen behandelt. Aufgrund des großen Erfolges wird „Safety goes to school“ im Herbst fortgesetzt.
Nachfrage ist sehr groß
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Vorträgen zur Bewusstseinsbildung. Schipke: „Am 26. April gibt es einen Blackout-Vortrag in Oberneukirchen und am 21. September in Feldkirchen. Ein solcher Vortrag ist als Präventionsmaßnahme im 'Notfallplan Blackout‘ vorgesehen, den der OÖ Zivilschutz im Auftrag des Landes im vergangenen Jahr soweit ausgearbeitet hat, dass dieser von den Gemeinden leicht adaptiert werden kann.“ Die Gemeinden können sich auch bezüglich Notfallplan-Beratung an den OÖ Zivilschutz wenden. Im Zuge dieser Vorträge werden gerne auch Sammelbestellungen von Sicherheitsprodukten durchgeführt. Angeboten werden diese von der noch jungen Tochterfirma des Zivilschutzes, des Zivil- und Katastrophenschutz-Shop (zivilschutz-shop.at). „Wir haben in den vergangenen Monaten das Sortiment erweitert, gehen dabei auch auf die Nachfragen der Bürger ein. Von einem Notfallradio mit LED-Lampe über die Zivilschutz-Notkochstelle bis hin zu Sandsäcken haben wir ein umfangreiches Sortiment“, informiert Kloibhofer. „Aufgrund des Ukraine-Krieges ist die Nachfrage aktuell sehr groß.“ Unter www.zivilschutz-shop.at können auch die Broschüren des OÖ Zivilschutzes, zum Beispiel Krisenfester Haushalt, Strahlenschutz oder Blackout, kostenlos bestellt werden. Weiter forciert wird vom OÖ Zivilschutz auch das Zivilschutz-SMS. „Immer mehr Gemeinden nutzen dieses Krisenkommunikationsmittel, um ihre Bürger zu informieren. Mit dem Zivilschutz-SMS erhält der Bürger wichtige Benachrichtigungen bei Katastrophen und Notsituationen. Regionale Informationen sowie Verhaltensanweisungen werden dabei durch die Gemeinde rasch versendet. Die Bürger können sich dafür kostenlos auf www.zivilschutz-ooe.at anmelden“, sagt Schipke, der erklärt: „Wir sind sehr stolz auf das Zivilschutz-SMS. Es hat sich in den vergangenen zwei Jahren sowohl bei den starken Unwettern, aber auch im Hinblick auf Corona-Informationen und vielen weiteren Gemeindethemen bewährt. Dazu kommt, dass die Information im Krisenfall direkt vom Bürgermeister beziehungsweise der Gemeinde kommt. Damit ist das System in Zeiten von Fake-News eine gute Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren.“
Unkompliziertes Info-Tool
Im Bezirk Urfahr-Umgebung nutzen derzeit 21 Gemeinden das SMS-System, mit den übrigen Gemeinden will Schipke Gespräche führen. „Wir sind überzeugt davon, dass die Zahl der Gemeinden, die das Zivilschutz-SMS nutzen, noch steigen wird. Gerade in Zeiten wie diesen wollen die Menschen von vertrauenswürdigen Quellen informiert werden – und dank dem Zivilschutz-SMS steht den Gemeinden ein unkompliziertes Info-Tool zur Verfügung.“
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