
VORDERWEISSENBACH. Ines und Johannes Mittermair haben vor acht Jahren den Hof mit der Adresse Mühlholz 13 in Vorderweißenbach übernommen und die Landwirtschaft reaktiviert. In Mühlholz leben sie ihre Leidenschaft für Hühner, Boden und Handwerk aus.
Der Hof gehörte Johannes' Vater und stand 20 Jahre lang leer. „Johannes' Herzblut steckt in dem Hof. Ein Gefühl für die Landwirtschaft haben wir beide. Den Hof zu übernehmen war eine Entscheidung, die aus dem Inneren kam“, erzählt Ines Mittermair. Ines kommt aus dem Tourismusbereich und ist Volksschullehrerin. Johannes absolvierte die HTL Mechatronik in Linz. Das ist auch sein Schwerpunkt am „Mühlholz“: Er ist für alles zuständig, was mit Metall zu tun hat, etwa die maßgefertigten Hochbeete. Für die kommunale Kompostierung hat er einen eigenen Kompostwender entwickelt. Die fertige Komposterde für Beete oder Hochbeete kann man sich rund um die Uhr selbst abholen. „Das kommt sehr gut an bei den Leuten. Ein großer Vorteil unserer Kompostierung ist, dass die Mieten sehr heiß werden und alles abgetötet wird. Hier wächst kein Unkraut mehr, es gibt keine Schneckeneier“, erklärt Ines.
Von Lavender Araucana bis Zwerg-Paduana
Ines' Begeisterung für Hühner hat begonnen, als sie sich als Zehnjährige dafür eingesetzt hat, dass es am Milchbetrieb ihrer Großeltern wieder Hühner gibt. In Mühlholz leben circa 100 Hühner, wenn die Küken ausgebrütet werden sind es bis zu 200. Ein Großteil davon sind Rassehühner, unter anderem gibt es Marans, Sulmtaler, Zwerg-Paduaner, Lavender Araucana, Ayam Cemanis, Stoapiperl und Sussex. Sie sorgen für ein buntes Eierpackerl. Sie leben in neun abgetrennten Ställen. Im großen, gemischten Stall dürfen Hühner und insbesondere auch Hähne leben, die nicht für die Zucht verwendet werden können.
„Das Thema Hahn ist eine Herausforderung“, sagt Ines und erklärt: „Wir verkaufen hauptsächlich Bruteier, das sind 50 Prozent Hähne und 50 Prozent Hennen. Die Hähne werden alle großgezogen, aber wir können nicht alle behalten. Sie würden sich gegenseitig umbringen. Die Hähne dürfen ein halbes bist ein Jahr alt werden. Dann werden sie geschlachtet und wir verwenden sie als Suppenhahn. Diese Suppe ist sehr schmackhaft.“
Onlineshop
Im Mühlholz-Onlineshop gibt es Hochbeete, Kücken, Bruteier, Bio-Hühnerfutter, Rohstoffe und Hilfsmittel rund ums Huhn zu bestellen. Am Samstagvormittag ist Ab-Hof-Verkauf. „Unsere Zielgruppe sind Privatpersonen, die sich mit drei bis acht Hühnern selbst versorgen wollen“, sagt Ines. Es gehe den Haltern nicht um die Eileistung. Die Rassehühner dürfen dann länger leben und sind robuster. Ab April gibt es wieder Rasseküken bei Mühlholz. „Wir vergeben Küken auf Anfrage. Wir sind kein industrieller Betrieb und können das nicht so gut planen. Am besten ist, man ruft einfach an“, erklärt Ines.
Mühlholz versorgt zudem Abonnenten in der Umgebung regelmäßig mit Eiern. „Diese unterscheiden sich stark in Größe und Farbe. Der Geschmack lässt sich mit konventionellen Eiern nicht vergleichen“, betont Ines.
Mühlholz, Familie Mittermair
Mühlholz 13, Vorderweißenbach
Ab-Hof-Verkauf immer am Samstag von 9 bis 11 Uhr
Infos unter Tel. 0660 1372727 oder per Mail: info@muehlholz.at