Sonntag 14. April 2024
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BEZIRK. Das Jahr 2022 war für das Rote Kreuz Urfahr-Umgebung weiterhin von der Coronavirus-Pandemie geprägt, aber nur noch zum Teil. Die Nachfrage nach Erste-Hilfe-Kurse war enorm. Die Auswirkungen den Ukrainekriegs spürt man auch im Bezirk.

 (Foto: OÖRK)
(Foto: OÖRK)

„Das Jahr 2022 war noch stark geprägt von der Coronaviruspandemie, auch bei den Testungen und Impfungen. Vieles andere ist wieder losgegangen. In einer Art Nachholeffekt haben uns viele Dinge herausgefordert“, sagt Paul Gruber, Bezirksstellenleiter und Bezirkshauptmann.

Der Aufbau des Notquartiers in Hellmonsödt für aus der Ukraine geflüchtete Menschen im März war eine besondere Herausforderung. 75 Personen kamen hier kurzfristig unter. Der Ukrainekrieg wirkt sich auch auf die Rotkreuz-Märkte in Gallneukirchen und Ottensheim aus. Die Zahl der Einkaufsberechtigungen hat sich verdoppelt, einerseits durch die geflohenen Menschen, andererseits durch die massive Teuerung der letzten Monate.

Rettungsdienst

587 Personen engagieren sich im Rettungsdienst. „Urfahr-Umgebung ist ein überalterter Bezirk. Die Einsätze sind um 7 Prozent gestiegen, in Gallneukirchen sind es sogar um 15 Prozent mehr“, sagt Peter Haslinger, Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant. Seit 2022 ist auch ein drittes Fahrzeug in Gallneukirchen unterwegs. 2022 gab es im Bezirk 31.368 Rettungseinsätze. „Man merkt, wie sich die Alterspypramide sich verschiebt und wie die Angebote für ältere Menschen stärker nachgefragt werden, etwa auch Essen auf Rädern“, erklärt Haslinger. Diesen Alterseffekt hatte man vor ein paar Jahren schon in Walding erlebt. Der Notarztdienst hatte 2022 mit 745 Einsätzen ein Allzeithoch an Ausfahrten, das ist ein Plus von acht Prozent.

Kurse

Wegen der Coronavirus-Pandemie sind viele Erste-Hilfe-Kurse in Firmen verschoben und heuer nachgeholt worden. „Das war eine massive logistische Herausforderung. “, erklärt Paul Gruber, Bezirkshauptmann und Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Urfahr-Umgebung.

1.444 Personen sind geschult worden. 54 Auffrischungskurse wurden abgehalten, 2021 waren es 18. Jetzt sollte wieder ein normales Erste-Hilfe-Jahr folgen.

Essen auf Rädern

In manchen Bereichen gab es eine sehr hohe Steigerung der Menüs. 2022 haben 317 freiwillige Mitarbeiter 80.049 Portionen an 539 Klienten ausgeliefert.

Vereinsleben

Nach zwei ruhigen Jahren hatte auch das Vereinsleben wieder Fahrt aufgenommen. „Wir Rotkreuzler sind Herdentiere“, sagt Haslinger. Der Drang auf die Weihnachtsfeiern und Ausflüge war riesig. Ein Höhepunkt war das BikEmergency, ein Bewerb, mit dem auf dem Fahrrad fünf Notfallszenarien absolviert werden müssen. 2023 findet die Veranstaltung am 10. Juni statt.

Das Jugendrotkreuz hat 2022 Workshops, Veranstaltungen, Besuche im Rotkreuz-Markt und vieles mehr nachgeholt. Gemeinsamen mit Freistadt und Perg gibt es die Gruppe „Big Picture - die Zukunftsretter“. Heuer soll eine Abschlussreise nach Solferino stattfinden.

Roko

Mit dem Maskottchen Roko gibt es ein Angebot für Kindergärten, bei dem Kindern erklärt wird, wie in einem Notfall zu handeln ist. Hier wurden im Jahr 2022 3.423 freiwillige Stunden geleistet.

Coronavirus

Es gab ein extra Covid-Team mit rund 20 Mitarbeitern. Zwei große Schwerpunkte gab es im Bezirk. Anfang 2022 wurde in der Teststraße in Schweinbach noch viel getestet, sagt Gruber. Anfang 2021 wurde in Walding zu impfen begonnen. „In Urfahr sind die Impfzahlen respektabel. Die Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz und den Behörden hat einwandfrei funktioniert“, sagt Gruber. Am 28. Februar wurde das Impfangebot eingestellt. Die Teststraße in Schweinbach wird voraussichtlich mit 30. Juni abgebaut.

Notarztdienst

Der Notarztdienst in Zwettl hatte 2022 mit 745 Einsätzen ein Allzeithoch an Ausfahrten, das ist ein Plus von acht Prozent. Vier berufliche Mitarbeiter, Freiwillige und 36 berufliche Notärzte leisten hier ihren Dienst.

Lesecoaches

Das Rote Kreuz bietet mit den Lesecoaches eine Unterstützung für Kinder an, die Hilfe beim Lesenlernen brauchen. „Wir hatten 2022 eine Verdoppelung der Lesekinder zum Vorjahr“, sagt Haslinger. In Urfahr-Umgebung betreuen 27 Personen 73 Kinder freiwillig als Lesecoaches.

HÄND

50 freiwillige Mitarbeiter sind beim Hausärztlichen Notdienst tätig. Sie leisteten 1.805 Visiten, und noch einmal dreimal so viele Telefonvisiten. Die Höhepunkte sind die Ferienzeit im Winter und die Grippezeit.

Rufhilfe

Das Alarmierungssystem für Senioren findet immer mehr Zuspruch. Allein in UU sind 728 Personen dabei, auch hier macht sich die Alterspyramide bemerkbar. In ganz Oberösterreich werden 1.000 bis 1.200 Notrufe abgesetzt. Der überwiegende Großteil davon sind Fehlalarme.

Krisenintervention

„2022 war hier ein Zenitjahr. Es gab noch nie so viele Kriseninterventionen“, sagt Haslinger. 281 Personen wurden in einer Krisensituation betreut, wobei das Kriseninterventionsteam auch in Nachbarsbezirken Einsätze übernehmen.

Essen auf Räder

„Essen auf Räder ist ein Wachstumsbereich im Bezirk. Das hängt mit der Alterspyramide zusammen und damit, dass viele zu Hause bleiben (müssen)“, sagt Paul Gruber. Ist mittlerweile eine Kernaufgabe. Die freiwilligen Mitarbeiter sind hauptsächlich aktive Senioren. „Das passiert im Stillen, ist aber für den sozialen Zusammenhalt im Bezirk entscheidend“, sagt Gruber.

Rotkreuzmärkte

„Die Warensammeltage laufen gut. Wir bekommen auch genug durch Großspender. Der Umsatz steigt in den letzten Jahren deutlich. Einerseits sind die Leute nicht mehr so scheu, dieses Angebot anzunehmen. Andererseits steigen die Lebenserhaltungskosten deutlich“, sagt Bezirksstellenleiter Paul Gruber. Viele, die die Einkaufsberechtigung schon hatten, waren bisher nie in den Rotkreuzmärkten einkaufen, nutzen sie aber jetzt doch.

Tagesbetreuungszentrum Kirchschlag

Das Rote Kreuz betreibt das Tagesbetreuungszentrum in Kirchschlag, das durch eine Anschubfinanzierung des Landes erweitert worden ist. Der Zubau war eine Kooperation aus unterstützenden Firmen, der HTL1 in Linz und der Altenbetreuungsschule. Am 1. Juli wird die Eröffnung des Zubaus sowie einer zusätzlichen Garage gefeiert. Das Tagesbetreuungszentrum ist jetzt von Montag bis Mittwoch geöffnet.

Mobile Betreuung

43 Mitarbeiter sind in dem Bereich unterwegs und es werden laufend Mitarbeiter gesucht. Im Betreubaren Wohnen sind 122 Klienten in 116 Wohnungen in Betreuung.

Ausbildung

100 Fortbildungen mit 321 Teilnehmern wurden 2022 im Bezirk abgehalten. 31 neue Notfallsanitäter wurden im Bezirk ausgebildet, da sind die Zivildiener nicht inkludiert. „Dieser konstante Zuwachs ist für uns entscheidend, weil die Fluktuation im Ehrenamt hoch ist“, sagt Gruber. In der Regel bleiben die Zivildiener als Ehrenamtlich im Rettungsdienst erhalten.

Bezirksstelle

Sieben Mitarbeiter sind an der Bezirksstelle UU in Linz tätig. Hier war in der Coronavirus-Pandemie der Aufwand für Materialbeschaffung und Logistik enorm. Ebenso fordernd war die Organisation des Personals in den Covid-Teams.

Ausblick

2023 ist ein Superwahljahr: Es werden der Bezirksstellenausschuss und neun Ortsstellenleiter neu gewählt. Am 9. und 10. September wird in Walding der Landes-Sanitätsbewerb abgehalten und das 50-jährige Bestehen der Ortsstelle gefeiert.


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