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Zum Europatag: Festakt an der DenkStätte Eiserner Vorhang in Vorderweißenbach

Paulina Straßer, 12.05.2025 15:42

VORDERWEISSENBACH. Anlässlich des Europatags fand an der DenkStätte Eiserner Vorhang in Guglwald, Gemeinde Vorderweißenbach, ein Festakt statt. Dieser stand im Zeichen einiger bedeutender Jubiläen, auch eine neue Kunstinstallation wurde präsentiert.

Beim Festakt (v l.): Vizekanzler a. D. Reinhold Mitterlehner, EU-Minister-Stellvertreter der Tschechischen Republik Tomáš Dub, Europaministerin Claudia Plakolm und Vereinsobmann Bernhard Winkler (Foto: BKA/Dunker)

Der Festakt an der DenkStätte Eiserner Vorhang sollte ein deutliches Zeichen für ein vereintes Europa setzen. Er stand im Zeichen einiger bedeutender Jubiläen: 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 75 Jahre Schuman-Erklärung, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs. „Ich bin in der EU aufgewachsen und kenne es gar nicht anders. Für meine Generation ist Europa eine Selbstverständlichkeit mit all seinen Vorteilen: Frieden, Binnenmarkt, Währungsunion, Roaming. All das prägt unseren Alltag. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, an einer hohen Zustimmung zur EU weiterzuarbeiten“, betont Europaministerin Claudia Plakolm (ÖVP) aus Walding beim Festakt.

Lern- und Bewusstseinsgesellschaft für demokratische Werte

Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler außer Dienst, sei es besonders wichtig, zu einer Lern- und Bewusstseinsgesellschaft für demokratische Werte zu werden. „Durch eine Kultur des Miteinanders wird es möglich sein, die herausfordernden Probleme in Wirtschaft, Umwelt und Migration zu bewältigen“, sagt er.

Auch der stellvertretende Europaminister der Tschechischen Republik Tomáš Dub reiste aus Prag zum Festakt an. Er verwies auf die jahrhundertelange gemeinsame Kultur und Geschichte zwischen Tschechien und Österreich und die dadurch entstandenen guten und tragfähigen Beziehungen der beiden Nachbarstaaten. Für Dub sei die beste Antwort auf globale Herausforderungen eine starke Zusammenarbeit. „Lassen Sie uns unsere Volkswirtschaften stärken, unsere sozialen Standards sichern und, was am wichtigsten ist, zusammenkommen, diskutieren und die besten Lösungen finden“, so seine Botschaft beim Festakt.

„Wir wollen hier nicht nur erinnern, sondern auch dazu anregen, Europa aktiv mitzugestalten, besonders unsere Jugend“, sagt Bernhard Winkler, Obmann des Vereins „DenkStein Eiserner Vorhang“, über die DenkStätte. Es gehe darum, nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen der Menschen zu erreichen und Europa emotional erlebbar zu machen.

„Der Vorhang als performativer Akt“

Ein Höhepunkt des Festakts war die Präsentation der Kunstinstallation „Der Vorhang als performativer Akt“ von Malina Mertlitsch. Entstanden ist diese im Rahmen des Projekts „Symmetrie & Grenze“ an der Kunstuniversität Linz. Für die junge Künstlerin stehe der von ihr installierte, goldfarbener Vorhang symbolisch für Schutz, aber auch für Bewegung und Öffnung. Er lade dazu ein, die eigenen Grenzen zu hinterfragen. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn Familien getrennt werden, und viele meiner Freunde gehören Minderheiten an. Der Vorhang ist heute nur ein Drittel geöffnet. Ein Zeichen dafür, dass wir in Europa offen und grenzenlos leben, was aber außerhalb längst keine Selbstverständlichkeit ist“, so Mertlitsch.

www.eisernervorhang.eu


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