Arbeitsreiches Wochenende: zahlreiche Einsätze für Bergrettung und Notarzthubschrauber
BEZIRK GMUNDEN/VÖCKLABRUCK. Zahlreiche Alpinunfälle ereigneten sich am 14. und 15. August in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck.
Am 14. August gegen 6 Uhr starteten eine 24-Jährige und ein 21-Jähriger, beide tschechische Staatsbürger, eine Tour vom Almtaler-Haus aus auf die Schernberg-Nordwand über den Linzer Weg. Gegen 8 Uhr befanden sich die beiden am Einstieg der Kletterroute. Aufgrund der äußerst schwierigen Wegfindung hatten die beiden bereits im unteren Teil der Wand Probleme und so blieb sehr viel Zeit auf der Strecke.
Nach Einsetzen der Dunkelheit kam das Paar nicht weiter und wollte einen Notruf absetzen, was mangels Empfang jedoch nicht gelang. Per SMS verständigte die Frau dann ihren Vater und teile ihm ihre Notlage mit. Dieser verständigte die Rettungskräfte in Tschechien, welche die Bergrettung OÖ informierten.
Noch in der Nacht stiegen vier Mann der Bergrettung Grünau auf die Welserhütte auf. Die mitgeteilten Koordinaten erwiesen sich jedoch als falsch, weshalb ein Polizeihubschrauber aus Wien zur genauen Lokalisation der beiden zum Einsatz hinzugezogen wurde. Aufgrund des exponierten und steinschlaggefährdeten Geländes war eine Rettung in der Nacht ausgeschlossen. Den beiden wurde mitgeteilt, an Ort und Stelle zu biwakieren.
Um 6.30 Uhr am Folgetag wurde der Einsatz mit einem Bergrettungsarzt fortgesetzt. Um 7 Uhr rückte ein Polizeihubschrauber zu einem Suchflug an. Dem Pärchen gelang es, am Morgen selbständig in flacheres Gebiet abzusteigen, auf einer Seehöhe von 2.030 Metern konnten die beiden mittels Tau schließlich aufgenommen werden. Die zwei haben die Nacht unbeschadet, bis auf wenige Blessuren, überstanden.
49-Jähriger zog sich Unterschenkelfraktur zu
Vom Hochleckenhaus stieg ein 49-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden am 15. August gegen 10.15 Uhr ab. In einem steilen Teilstück blieb er mit dem linken Fuß an einer Wurzel hängen und stürzte. Dabei brach er sich den Unterschenkel. Ein nachkommender Wanderer setzte einen Notruf ab, die Bergrettung Traunkirchen und die Alpinpolizei Gmunden machten sich auf den Weg. Nach der Erstversorgung durch einen Bergrettungsarzt und einen Sanitäter der Bergrettungsortsstelle Traunkirchen wurde der Verletzte über sehr steiles, brüchiges Felsgelände abgeseilt und anschließend zu einem Rettungswagen auf einer Forststraße getragen.
Wanderer erlitt Krampfanfall
Am selben Tag gegen 10.15 Uhr kam es zu einem weiteren Einsatz für die Bergrettung. Ein 61-jähriger Wanderer aus dem Bezirk Schärding war mit der Katrinseilbahn hochgefahren und wanderte auf den Gipfel der Katrin. Beim Abstieg bekam er einen krampfartigen Anfall, war kurz benommen, erholte sich jedoch nach einigen Minuten. Ein anderer Wanderer hatte in der Zwischenzeit einen Notruf abgesetzt und es wurden die Bergrettung Bad Ischl, der Notarzthubschrauber Martin 3 und die Alpinpolizei alarmiert. Da sich der 61-Jährige in der Zwischenzeit soweit erholt hatte, dass er in Begleitung zur Bergstation der Seilbahn absteigen konnte, wurde der Einsatz storniert. Ein Bergrettungsmann der Ortsstelle stieg zu den absteigenden Personen auf und unterstützte sie.
Klettersteiggeher wurde ins Krankenhaus geflogen
In Ebensee verspürte ein 43-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck nach dem Abstieg vom Hochkogelklettersteig plötzlich einen stechenden Schmerz im linken Unterschenkel. Bis zur Hochkogelhütte konnte er noch mit seiner Begleiterin absteigen, von wo die Rettungskette, bestehend aus Bergrettungsortsstelle Ebensee, Notarzthubschrauber Martin 3 aus Scharnstein und Alpinpolizei, alarmiert wurde. Der Mann wurde vom Notarzthubschrauber Martin 3 beim Hochkogelhaus aufgenommen und ins Salzkammergut Klinikum nach Gmunden gebracht.
Urlauberin stürzte kopfüber ab
Eine 46-jährige deutsche Urlauberin, die alleine in Steinbach am Attersee über den Attersee Klettersteig zum Gipfel des Mahdlgupfes aufgestiegen war, stolperte nach dem Begehen des Schobersteingipfels am Wanderweg Richtung Weißenbach am Attersee und stürzte mit dem Kopf voran über felsiges Gelände zwei bis drei Meter ab. Dort blieb die 46-Jährige am Wanderweg liegen. Andere Wanderer leisteten sofort Erste Hilfe und verständigten die Rettungskräfte. Zwei Ärztinnen vom Bergrettungsdienst Steinbach am Attersee und mehrere Bergretter stiegen zur Verunglückten auf und führten die Erstversorgung am Unfallort durch. Die Crew des Hubschraubers Martin 3 rettete die verletzte deutsche Urlauberin mit dem Tau. Die Frau wurde in das Krankenhaus Bad Ischl verbracht.
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