Vöcklamarkter Komponist und Mozart-Zeitgenosse wiederentdeckt
VÖCKLAMARKT. Der Vöcklamarkter Komponist Johannes Georg Scheicher ist bestenfalls bei Experten der Musikgeschichte nicht unbekannt. Durch eine kleine Notiz im Pfarrarchiv wurde der Heimatforscher Fritz Pillichshammer auf diesen Namen aufmerksam und nahm die Fährte auf, um einige Eckdaten aus dem Leben und Werk Scheichers zu dokumentieren.
Geboren 1746, kam der Sohn eines Müllers zur Schulausbildung nach Salzburg, wo er auch Kapellknabe am Salzburger Dom war. Später war er als Organist im Stift St. Peter und als eigenständiger Komponist tätig. Scheicher war Zeitgenosse Mozarts, sein Name fällt sogar in dessen familiären Briefverkehr, und arbeitete mit bekannten Namen wie Michael Haydn und Anton Cajetan Adlgasser zusammen. Werke Scheichers sind in den Archiven der Stifte St. Peter, Lambach und Kremsmünster erhalten. Aus Lambach stammt die Missa in C (solemnis), die nun der Kirchenchor der Pfarre Vöcklamarkt unter der Leitung von Christian Köpfle einstudiert hat. Die Noten dazu wurden in mühevoller Arbeit von Magdalena Kainberger und Michael Steiner-Schweißgut aus den alten Handschriften erstellt. Köpfle entdeckt im wieder gefundenen Werk auch eine Nähe zu Mozarts Kompositionen: „Das Werk Scheichers ist ganz im Stil von Wolfgang Amadeus Mozart und deutlich dem der Wiener Klassik zuzuordnen. Wie die Beeinflussung der beiden Komponisten Mozart und Scheicher zueinander stattgefunden hat und wie sie zum doch sehr gleichen Stil gekommen sind, ist nicht nachweisbar. Scheicher war zehn Jahre älter, aber aufgrund der räumlichen Nähe des Stifts St. Peter zum Salzburger Dom, wo Mozart gewirkt hat, dürften sie sich wohl sehr gut gekannt haben.“
Am Allerheiligentag wird zum Hochamt (10 Uhr) in Vöcklamarkt Scheichers Missa in C wieder erklingen und so dem Vöcklamarkter Sohn und Komponisten eine späte Ehre erwiesen.
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27.10.2021 12:19
Mozart
Schade, dass der schon gestorben ist! Der könnte uns über Mozart viel erzählen!
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