Ein Stück Geschichte auf der Bühne

Leserartikel Mag. Doris Breinstampf, 07.09.2015 09:44 Uhr

Attnang-P. Einen sehr großen Schuh hat sich da die Kellerbühne Puchheim zu ihrem 50jährigen Bestehen angezogen. Der „Bockerer“ feierte am Wochenende Premiere. Aber wie man es von der Laienbühne schon gewohnt ist, wurde wieder einmal Theater von hohem Niveau gezeigt.

Der „Bockerer“ gehört einfach zur österreichischen Film- und Theatergeschichte dazu. Diese urtypische Wiener Figur, die mit einer großen Portion Herz und noch mehr Naivität die Nazi-Zeit meistert, ist eine Ikone. Erich Weidinger verkörpert in der aktuellen Produktion der Kellerbühne den Bockerer. Kein leichtes Vorhaben bei all der großen Vorbilder, die bereits den Bockerer spielten, doch gut meistert Weidinger die Dialoge, ist präsent auf der Bühne. Die endgültige Identifikation mit der Wiener Figur fehlt ihm noch ein bisschen, aber allein in der Premiere zeigte Weidinger eine große Steigerung. Ihm zur Seite steht Ulli Leitner als seine Frau Binerl – eine perfekte Verkörperung der verblendeten Mitläuferin. Sein Sohn Hans, gespielt von Johannes Hirsch, zeigt Können vor allem in den Brachial-Szenen. Weitere Darsteller: Uwe Marschner (Rosenblatt), Günter Priedler (Hatzinger), Wolfgang Praschesaits (Hermann), Gerhard Krumphuber (Ferdinand Gstettner und ein toller „Hitler“), Markus Schwecherl (Parteigenosse u.a.). Hans Auer begnügt sich dieses Mal mit einer Nebenrolle und mimt den Inspektor Guritsch. Ein Highlight des Stücks ist Detlef Dunkel, der einen waschechten Berliner (Herr Knabe) sowie einen Parteigenossen spielt, ebenso wie Manfred Stepany, der Dr. von Lamm mimt. Weitere Darsteller: Katrin Deisenhammer (Mizzi Haberl), Andrea Goldgruber (Hermanns Frau), Werner Böhm (Knieender) und andere mehr. Regie führte Robert Breber. Wieder einmal gelingt es ihm neben den Schauspielern auch die Technik zu Höchstleistungen zu führen. Die Bahnhofszene ist beeindruckend. Etwas gewöhnungsbedürftig ist vielleicht das monochrome graue Bühnenbild, es lässt auch die Schauspieler manchmal etwas farblos wirken. Fazit: Beeindruckende Leistung und unbedingt ansehen!

Nächsten Termine: 13., 16., 19., September, 19.30 Uhr. Weitere Termine und Karten: www.kbp.at

 

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