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Am Attersee werden stärkste Steinschlag-Schutznetze verbaut

Thomas Leitner, 05.04.2023 11:17

STEINBACH. Ein massiver Felssturz verwüstete vor zwei Jahren zahlreiche Schutzbauten sowie eine wichtige Waldfläche und sorgte für eine monatelange Sperre der Attersee Bundesstraße. Nun entstehen an dieser Stelle neue Schutzbauwerke, deren Arbeit einiges an Krafteinsatz erfordert.

Foto: Wildbach- und Lawinenverbauung
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Es war der 1. Februar 2021, als sich in Steinbach am Attersee plötzlich tonnenschwere Gesteinsbrocken unterhalb des Schobersteins lösten und auf die vielbefahrene Bundesstraße und weiter in den Attersee donnerten. Wie durch ein Wunder wurden keine Menschen verletzt – der Schutzwald sowie zahlreiche Schutzbauwerke allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen. Seitens der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde zum Schutz der Infrastruktur sowie des Dauersiedlungsraumes ein Schutzprojekt erstellt, das von Bund, Land, der OÖ Landesstraßenverwaltung, den Österreichischen Bundesforsten sowie der Gemeinde Steinbach finanziert wird.

Dieses Projekt sieht die Errichtung von Steinschlagschutznetzen und -dämmen sowie die Wiederherstellung der Schutzwirkung des Waldes vor.

Aufschließungsweg errichtet und stärkste Netze eingebaut

Im Zuge der Errichtung dieser Steinschlagschutznetze wurde vorab ein unbedingt benötigter Aufschließungsweg gebaut. „Um die Eingriffe in die Landschaft so gering wie möglich zu halten, wurde dieser Weg großteils entlang des schon vorhandenen Nikolosteiges errichtet. Dieser Weg dient künftig auch der laufenden Instandhaltung sowie der dringend erforderlichen Bewirtschaftung der Bannwaldflächen“, erzählt Christoph Hofmann, Gebietsbauleiter bei der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Die derzeitige erste Bauetappe unmittelbar in der Sturzbahn beinhaltet die Errichtung von 204 Laufmeter Steinschlagschutznetzen mit einer Energieaufnahmekapazität von 5.000 Kilojoule. „Diese Netze sind die derzeit stärksten am Markt verfügbaren für derartige Zwecke“, so Hofmann. Diese erste Bauetappe soll noch im April 2023 abgeschlossen werden. Weitere circa 1.200 Laufmeter Schutznetze werden in den kommenden Jahren im Rahmen dieses Schutzprojektes noch errichtet.

Neuer Schutzwaldlehrpfad

In diesem Projekt ist auch die komplette Neugestaltung des Schutzwaldlehrpfads „Nikoloweg“ vorgesehen. Hierbei sind 20 zeitgemäß gestaltete Infotafeln geplant, die zusätzlich zu interessanten Informationen zum Schutzwald mit den WLV-Maskottchen „Biber Berti und seinen Freunden“ auch für Kinder ein spannendes Erleben der Funktionen des Waldes möglich machen sollen.