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Leserartikel Katharina Kühn, 04.08.2023 09:52

BEZIRK. In Österreich ist freies Stehen mit dem Zelt oder Campingfahrzeug – umgangssprachlich „Wildcampen“ genannt – größtenteils verboten. Auch abseits eines Heimaturlaubs sollte man sich vor dem Campingurlaub gut über die Regelungen in den einzelnen Ländern informieren.

Hier ist Wildcampen verboten. (Foto: ÖCC)
Hier ist Wildcampen verboten. (Foto: ÖCC)

Im europäischen Ausland gibt es keine einheitliche Regelung zum Wildcampen. Generell verboten ist das Campen in ganz Europa in Nationalparks und Naturschutzgebieten sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Auf privaten Grundstücken darf nur mit Erlaubnis der Eigentümer übernachtet werden. „Will man in Europa campen, sollte man sich vorab genau informieren, wo freies Stehen erlaubt ist. Die Empfehlung lautet aber, einen offiziellen Stellplatz oder Campingplatz anzufahren“, rät Tomas Mehlmauer, Präsident des österreichischen Camping-Clubs (ÖCC).

Unterschiedliche Regelungen

Einige Länder sind besonders streng und verbieten das Campen außerhalb von gekennzeichneten Campingplätzen gänzlich – darunter Kroatien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn, Portugal und Griechenland. In anderen Ländern wiederum gibt es zeitliche Befristungen für freies Stehen. „So ist es in Deutschland gestattet, 'zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit' einmalig für maximal zehn Stunden zu übernachten. In Belgien darf man höchstens 24 Stunden am Stück abseits offizieller Stellplätze pausieren“, weiß der ÖCC-Experte. Um im öffentlichen Raum campen zu können, sollte man sich in Italien, der Schweiz und Polen bei den örtlichen Behörden nochmal vergewissern, dass kein Verbot besteht. In Frankreich ist es Campern nicht erlaubt, in der Nähe der Küste und bei Sehenswürdigkeiten frei zu stehen.

Weniger Einschränkungen in Skandinavien

In Norwegen, Schweden und im Baltikum beispielsweise ist es mit kleinen Einschränkungen erlaubt, mehrere Nächte in der freien Natur zu verbringen. Einige grundsätzliche Regeln sollte man dabei stets beachten: „Wo freies Stehen toleriert wird, sollte man sich rücksichtsvoll verhalten – also nur den nötigsten Campingbetrieb durchführen, möglichst leise sein und keinen Mist zurücklassen“, so Camping-Experte Mehlmauer. Offenes Feuer sollte besonders im Waldgebiet vermieden werden.

Camping auf Bauernhöfen

Eine Alternative zum Wildcampen bieten verschiedene Konzepte „ländlicher Gastgeber“. „Gegen eine einmalige Gebühr bekommt man Zugang zu einem großen Netzwerk aus landwirtschaftlichen Betrieben, bei denen das Privatgrundstück für maximal 24 Stunden als Stellplatz genutzt werden darf – Kontakt zu den Gastgebern und deren landwirtschaftlichen Produkten meist inklusive. Diese Konzepte ermöglichen idyllisches und naturnahes Camping“, weiß der Experte. So gibt es beispielsweise in Österreich „Bauernleben“ oder „Schau aufs Land“, das zusätzlich auch in Slowenien verfügbar ist. Für Camper, die ins Ausland reisen, gibt es in Italien „Agricamper Italia“, in Frankreich die „France Passion“, in Spanien die „Espana Discovery“, in der Schweiz „PlaceToBee“ und in Deutschland das „Landvergnügen“.


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