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Erste Fuckup Night in Vöcklabruck begeisterte das Publikum

Emma Salveter, 20.01.2025 11:53

VÖCKLABRUCK. Die erste Fuckup Night in Oberösterreich feierte ihre Premiere in Vöcklabruck. Dabei berichteten Frauen in der Wirtschaft über ihre Fehler und Missgeschicke.

Fuckup Night (Foto: photoDesign)
Fuckup Night (Foto: photoDesign)

„Fuckup“ – ein Begriff, der Fehler oder Missgeschicke beschreibt, über die selten gesprochen wird. Genau darum geht es bei den Fuckup Nights: Hier bekommen solche Geschichten eine Bühne. 2012 in Mexiko gestartet, begeistert das Event mittlerweile in über 300 Städten weltweit. Belinda Meinhart und Ingrid Rochelt, die Organisatorinnen der ersten Fuckup Night in Vöcklabruck, entdeckten das Format vor einem Jahr in Salzburg und waren sofort begeistert. Die Idee, auch in Vöcklabruck eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen, stieß im Team von „Frau in der Wirtschaft“ auf große Zustimmung. So feierte die erste Fuckup Night in Oberösterreich ihre Premiere, begleitet von Aleksandra Nagele, Moderatorin der Salzburger Fuckup Nights. „Wir haben für unsere Fuckup Night das Motto Female Founders gewählt“, erklärt Belinda Meinhart. „Denn Frauen erhalten oft nicht genug Sichtbarkeit. Dieses Event zeigt, wie mutig Frauen über Scheitern und Fehler sprechen. Sie gehen hier voran.“

Frauen berichteten über Missgeschicke

Vier Frauen aus unterschiedlichen Branchen teilten ihre Geschichten mit dem Publikum im ausverkauften Saal des OKH Vöcklabruck – 150 Gäste lauschten den bewegenden Erzählungen: Birgit, Lifecoach und Mentorin, sprach über ihre ehrgeizigen Wachstumspläne, die beinahe zur existenziellen Krise führten. Astrid, Unternehmensberaterin, erzählte von ihrer Zeit als Interimsgeschäftsführerin, in der sie nicht nur die Fehler ihrer Vorgänger korrigieren musste, sondern auch jahrelang mit Geringschätzung kämpfte. Reingard berichtete von einem Online-Shitstorm, der durch ihren Fehler ausgelöst wurde und den sie trotz aller Bemühungen nicht eindämmen konnte. Sandra wurde ihr „Baby“, wie sie ihr Millionenprojekt nennt, während der Coronakrise gestrichen. Aus persönlicher Eitelkeit, das weiß sie heute, kapitulierte sie zu vorschnell und kämpfte zu wenig dafür, ihre Idee umzusetzen.

„Alle vier Frauen haben viel aus ihren Fehlern gelernt“, betont Ingrid Rochelt. „Eine wichtige Erkenntnis ist auch, sie sich aus Scham nicht geöffnet und Unterstützung gesucht haben, obwohl helfende Hände näher waren, als sie dachten.“ Fehlerkultur bleibt eine Herausforderung. Christine Scharmüller, Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Vöcklabruck, zeigte sich begeistert vom Erfolg der Veranstaltung: „Die Fuckup Night hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, das Thema Fehler zu enttabuisieren. Offen über Misserfolge zu sprechen, stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Gemeinschaft.“


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