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Walter Schweiger aus Wartberg holt mit Riegelahorn die "Goldene Axt"

Susanne Winter, MA, 02.02.2018 14:07

WARTBERG AN DER KREMS/ST. FLORIAN. Am Aktionstag zur Wertholzsubmission, der größten Versteigerung von Laubholz in Oberösterreich, wurde der Titel „Holzmoar“ an den Besitzer des teuersten Baumstammes verliehen. Ein Riegelahorn von Familie Schweiger aus Wartberg an der Krems (Bezirk Kirchdorf) erzielte mit 4066 Euro je Festmeter das höchste Gebot und bringt seinem Besitzer nicht nur über 6000 Euro sondern auch den Titel und die „Goldene Axt“ ein.  

Walter Schweiger aus Wartberg an der Krems (r.) erhielt die "Goldene Axt" für den teuersten Baumstamm bei der Wertholzsubmission. Ihm gratulierten Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ (l.). Foto: LK OÖ

Die Wertholzsubmission findet heuer zum 15. Mal in Sankt Florian statt und entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte: Insgesamt wurden seit der ersten Submission im Jahr 2004 über 14.000 Laubholz-Stämme mit einem Umsatz von 5,5 Millionen Euro verkauft. Heuer waren es 700 Stämme und der Erlös 2018 beträgt knapp 430.000 Euro. Bei der Submission 2018 wurde ein Durchschnittspreis über alle Baumarten von 460 Euro pro Festmeter erzielt, im Durchschnitt wurde jeder Stamm sechsmal beboten. Die Preise sind im Durchschnitt um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Riegelahorn – eine Laune der Natur

Dass häufig Ahornstämme bei Versteigerungen Höchstpreise erzielen, ist einer Laune der Natur zu verdanken. Beim sogenannten „Riegelahorn“ sind die beim gewöhnlichen Ahorn gerade im Stamm verlaufenden Fasern in sich gewellt. Durch Einwirkung unterschiedlichen Lichteinfalls auf die Schnittflächen entsteht ein spezieller optischer Eindruck, der das Holz vor allem für die Furniererzeugung interessant macht.

Eiche wird derzeit am stärksten nachgefragt

Die momentan am stärksten nachgefragte Baumart ist die Eiche. Deswegen werden derzeit viele alte Bäume gefällt. Aufforstungskonzepte der Eiche bildeten deshalb den fachlichen Schwerpunkt des diesjährigen Aktionstages bei der Laubwertholzsubmission, der ebenfalls heute am Submissionsplatz in Sankt Florian stattfand und zu dem sich rund 1000 Waldbesitzer und Forstinteressierte aus ganz Oberösterreich trafen.

Praxiserfahrungen von Waldbesitzern weitergegeben

Beim Fachvortrag zum Thema „Kostengünstige, standortgerechte Aufforstung von Laubholz“ präsentierten  Johannes Wall und Markus Gemander von der Landwirtschaftskammer OÖ spezielle Waldbaukonzepte sowie Praxiserfahrungen von Waldbesitzern. Die Bäuerlichen Forstpflanzenzüchter demonstrierten auf einer Fläche neben dem Submissionsplatz, wie Laubbäume korrekt gesetzt werden. Darüber hinaus gab es Musteraufforstungen zu besichtigen. 

Submission bringt Mehrerlöse

Die spezielle Art der Holzvermarktung über die Holzversteigerung hat sich bewährt. Bei der Submission handelt es sich um eine briefliche Versteigerung. Anhand eines Losverzeichnisses kann jeder Stamm beboten werden. Bei Holzstämmen mit Spitzenqualität sind Mehrerlöse von mehreren hundert Prozent möglich. Die Durchschnittserlöse sind dadurch ebenfalls deutlich höher als beim herkömmlichen Holzverkauf. Insgesamt wurden heuer 921 Festmeter Wertholz vermarktet.

37 nationale und internationale Bieter

Wegen des hohen Anteils an Topqualitäten haben heuer 38 nationale und internationale Bieter an der Versteigerung teilgenommen. Die Bieter kamen überwiegend aus Österreich und Deutschland, aber ebenso aus Kroatien und Frankreich. Die Käufer lobten besonders die hervorragende Ausformung der Stämme und die Verkaufspräsentation. Korrekt ausgeformt ist ein Baum dann, wenn er in für den Käufer brauchbare Stücke geschnitten wird.

18 verschiedene Baumarten

303 Waldbesitzer lieferten 18 verschiedene Baumarten, von A wie Apfel bis Z wie Zwetschke, zur Submission. Besonders gute Nachfrage herrschte wiederum nach der Trendbaumart Eiche. Der Durchschnittserlös pro Festmeter Eiche beträgt 487 Euro, was einer Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent entspricht. So mancher Eichenstamm wurde mit mehr als 1000 Euro pro Festmeter beboten.

7267 Euro: höchster Gesamtpreis für einen Eichen-Stamm  

Für einen Waldbesitzer mit einer Eiche mit einem Volumen von 6,5 Festmetern gab es ein besonders erfreuliches Ergebnis: Das Gebot für diesen Stamm lag bei 1118 Euro je Festmeter. Aufgrund des großen Volumens erzielte der Baum mit 7267 Euro den höchsten Gesamtpreis für einen Stamm.

80 Prozent Eiche

Beinahe 80 Prozent der angelieferten Holzmenge bestand aus Eiche, was beweist, dass die bäuerlichen Waldbesitzer gut auf die aktuelle Holzmarktlage reagiert haben. Hohe Preise wurden auch für Schwarz- und Walnuss erzielt. Das Höchstgebot lag für Walnuss bei 2250 Euro je Festmeter, jenes für Schwarznuss bei 1330 Euro je Festmeter.


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