WELS. Der älteste Welser Verein ist auf der Suche nach Nachwuchs. Ob jung oder alt ist dabei egal, Hauptsache man hat Freude am Singen. Die haben auf alle Fälle Hans Sachs-Chorleiter Wolfgang W. Mayer, Obmann Andreas Plank und seine Stellvertreterin Gabriele Erdt und Kulturreferentin Christa Raggl-Mühlberger. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch schwärmen sie unisono über die positive Wirkung des gemeinsamen Singens und die großartige Gemeinschaft im Hans Sachs-Chor.
Wie alle anderen Chöre auch, wurde der Hans Sachs-Chor von der Corona-Pandemie massiv eingebremst. Fast zwei Jahre lang dauerten die Einschränkungen, aber dank der Möglichkeit in der Welser Stadthalle zu proben, konnte bald in einem großen Saal mit viel Abstand und bei oftmaligem Lüften der Probebetrieb wieder aufgenommen und für das 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Wels geprobt werden.
Es folgten weitere Highlights des Chorjahres 2022, wie die Teilnahme bei der ersten Langen Nacht der Chöre in der Welser Innenstadt, das Kiwanis Open-Air auf dem Minoritenplatz, ein Benefiz-Konzert zur Unterstützung der Ukraine im Herbst und die traditionellen Adventkonzerte des Chores in der Wallfahrtskirche Maria Schauersberg in Thalheim und der Marienkirche in Wels.
Jetzt steckt der 176 Jahre alte Klangkörper schon wieder in der Endphase der Vorbereitungen für die Passion nach dem Markus-Evangelium, die am Sonntag, 26. März, 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche aufgeführt wird.
Ungezwungen mitmachen
Im Anschluss wird dann der Schnuppermonat ausgerufen. Der April bietet für interessierte Sänger und Sängerinnen die passende Gelegenheit, einmal in eine Chorprobe hineinzuschnuppern und das Hobby Chorsingen quasi live auszuprobieren. „Der April ist ein Monat der offenen Probentage, ein niederschwelliges Angebot. Auch wenn man nicht weiß, welche Stimme man ist, man kann einfach kommen, sich reinsetzen und mitmachen. Das ist ganz ungezwungen“, lädt Mayer ein. Eine kurzfristig Anmeldung beim Chorleiter oder über die Chor-Homepage wird erbeten. Natürlich sind Interessierte auch den Rest des Jahres herzlich willkommen und werden sich sicher wohlfühlen, denn nicht nur die Stimmen, sondern auch die Stimmung im Chor sind sehr gut.
Singen hält jung
„Auch ich bin schon sehr nett aufgenommen worden, als Gast bei Projekten“, bestätigt Vizebürgermeisterin Raggl-Mühlberger, die selbst seit ihrer Kindheit singt. „Gemeinsam singen ist einfach etwas unheimlich Schönes, etwas ganz anderes als solo zu singen und der Schnuppermonat ist für alle die Freude am Singen haben, auch ohne Ausbildung, eine Chance an einen Chor anzudocken. Für den Chor wiederum ist es eine Chance sich zu öffnen“.
Wie gut singen tut, weiß auch Andreas Plank. Der Unternehmensberater und Landwirt ist seit über zwei Jahrzehnten Obmann des Hans Sachs-Chors und glaubt fest an das Motto „Singen hält jung“. „Wenn ich in die Probe komme, bin ich in einer anderen Welt und danach ist man einfach gut drauf. Die Freude am Singen und an der Gemeinschaft ist in all den Jahren geblieben“, so Plank.
Eine gute Gemeinschaft
50 Mitglieder zwischen 30 und 80 Jahren sind es, die diese Freude mit Plank teilen. Rund 40 besuchen jede Woche am Donnerstag, 19.30 Uhr die Probe im Herminenhof und eine davon ist Obmann-Stellvertreterin Gabriele Erdt. „Das harmonische Chorklima und das gute Miteinander werden bei uns im Hans Sachs-Chor ganz großgeschrieben. Durch viele außerchorische Aktivitäten stärken wir das immer wieder, wie zum Beispiel mit einem Chorausflug, dem Chorwander-/skitag, Geburtstagsfesten, der Weihnachtsfeier und der Probe danach. Eine gute Gemeinschaft ist einer der Grundpfeiler für ein gelungenes Chor-Singen.“
Hochkarätiger Chorleiter
Den Beweis dafür erbringt der Hans Sachs-Chor immer wieder. „Wenn es heißt, der Hans Sachs-Chor macht was, dann wissen wir, es wird was Tolles“, streut Raggl-Mühlberger dem Singverein Rosen. Wesentlichen Anteil daran hat Wolfgang W. Mayer, der den Chor seit 2009 leitet. „Er ist einer der bestausgebildeten Chorleiter in Oberösterreich, Landeschorleiter-Stellvertreter, er leitet auch Chorleiter-Ausbildungen und hat einen guten Draht zu Kindern - ein richtiger Tausendsassa! Wir sind froh, dass wir ihn haben“, ist Plank begeistert von seinem Chorleiter der das Programm schon bis Herbst 2024 durchgeplant hat.
Nach der Passion wird bei der Langen Nacht der Chöre (17. Mai) in Wels gesungen. Ein Konzert mit Wiener Liedern steht am 1. Juli in den Minoriten am Programm. Im November gibt es ein Konzert gemeinsam mit dem Eisenbahner Musikverein, im Dezember die seit 1976 traditionellen Adventsingen in Maria Schauersberg und der Welser Marienkirche und 2024 steht das große Brucknerjahr an, das man auch gebührend begehen muss, wo doch Anton Bruckner das erste Ehrenmitglied des 1883 gegründeten Vereins war.
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