Beginn einer langjährigen Grabung: Römischer Bauernhof wird erforscht
GUNSKIRCHEN. Im Ortsteil Waldling ist in den letzten Wochen viel umgegraben worden. Studenten des Institutes für Klassische Archäologie (IKA) der Universität Wien legen einen römischen Bauernhof frei.
Zwei Fliegen werden mit einer Klappe geschlagen. Die Studenten werden in aktuellen Ausgrabungs- und Dokumentationstechniken unterrichtet und die Funktionsweise eines römischen Bauernhof wird näher erforscht: „Welches Getreide ist angebaut worden? Ist das Geschirr lokal produziert oder importiert worden? Welche Materialien sind für die Gebäude verwendet worden?“ erklärt Projektassistent Dominik Hagmann vom Institut.
Die Fundstelle bei Waldling ist seit den 1960er-Jahren bekannt und wird seit 2016 intensiv vom IKA geophysikalisch untersucht. „Im September 2020 wurde ein Survey durchgeführt, bei dem systematisch die Funde auf der Oberfläche aufgesammelt wurden, und anschließend ein erster Ausgrabungsschnitt eröffnet, der gleich wichtige Ergebnisse lieferte. So konnte das gut erhaltene Fundament eines Wirtschaftsgebäudes und die massive Planierschicht, auf der die Villa errichtet wurde, ergraben werden. Aufgrund dieses Erfolgs sind bereits weitere Grabungskampagnen für die nächsten Jahre geplant“, erzählen die Projektverantwortlichen. Das Projekt wird durch die historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien finanziert und tatkräftig durch den Verein Römerweg Ovilava, die Marktgemeinde Gunskirchen, das Stadtmuseum und das Bundesdenkmalamt unterstützt. Die botanischen Untersuchungen erfolgen in Zusammenarbeit mit. Manuel Selg und Claudia Probst der Fachhochschule Wels , Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften. Man geht auch der Frage nach, was angebaut wurde.
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