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Gesamtsprecher der Lebenshilfe in ihren Funktionen bestätigt

Gertrude Paltinger, BSc, 20.01.2023 13:21

WELS/WEYER. Die Lebenshilfe Oberösterreich hat ihre Interessensvertreter gewählt. Karin Riegler aus Weyer und Roland Öhlinger aus Wels wurden erneut als Gesamtsprecher berufen. Sie bringen die Sichtweisen und Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigung persönlich in den Gremien der Lebenshilfe OÖ und der Lebenshilfe Österreich ein.

Karin Riegler aus Weyer und Roland Öhlinger aus Wels vertreten die Interessen der Menschen mit Beeinträchtigung in der Lebenshilfe. (Foto: Lebenshilfe)

Karin Riegler und Roland Öhlinger vertreten als sogenannte Interessenvertretung die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kollegen. „Sie sind das Sprachrohr von Menschen mit Beeinträchtigung der Lebenshilfe OÖ“, sagt Nadine Wolfesberger, welche die beiden als Assistentin der Gesamtsprecher unterstützt und sie zu ihren Sitzungen und Treffen begleitet.

„In der Lebenshilfe Oberösterreich werden laufend Entscheidungen getroffen, die das Leben von Menschen mit Beeinträchtigung beeinflussen. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, dass ihre Stimmen gehört werden und sie mitentscheiden können“, sagt dazu Gerhard Scheinast, Geschäftsführer der Lebenshilfe OÖ.

Schon seit Jahren engagiert

Bereits seit 2018 sind die 27-jährige Karin Riegler und der 50-jährige Roland Öhlinger im Amt. „Wir sind wieder zur Wahl angetreten, weil wir es für sinnvoll halten, dass die Beschäftigten und Bewohner Vertreter haben und wir sind schon gut eingearbeitet“, erklären die beiden.

„Bildung ist ein Grundrecht. Es sollte mehr inklusive Schulen und Kindergärten geben und Schulstoff in leichter Sprache. Auch bei Fortbildungen sind Vorträge in leichter Sprache die perfekte Lösung“, sagt Karin Riegler. Sie ist seit 2014 in der Lebenshilfe-Werkstätte Weyer beschäftigt, zeichnet und malt gerne, hört viel Musik und absolviert aktuell die Ausbildung zur Peer-Beraterin für Integrative Beschäftigung.

Roland Öhlinger war in der Lebenshilfe-Werkstätte Wels beschäftigt, nun arbeitet er bereits seit sieben Jahren Vollzeit im Rahmen der Integrativen Beschäftigung in der Firma Kellner und Kunz. „Ich arbeite seit sieben Jahren fünf Tage pro Woche in einem Unternehmen und bekomme noch immer kein Gehalt. Mir ist es wichtig, dass wir gleichgestellt werden“, fordert er „Gehalt statt Taschengeld“.

Roland Öhlinger spielt gerne Schach und Reversi, liebt Ausflüge alleine und mit der Wohngruppe und besucht gerne seine Freunde im ganzen Land. Er erwarb seine Beeinträchtigung als sechsjähriges Kind bei einem Verkehrsunfall. „Ich bin trotzdem immer positiv eingestellt und schaue, dass ich auch andere damit anstecke. Es gibt Leute, die jammern ihr Leben lang. Aber da kann man ja das Leben nicht genießen.“

Hoher Wert der Selbstbestimmung

Die Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung nimmt in der Lebenshilfe OÖ einen hohen Stellenwert ein. Daher wurden die Interessenvertreter − Menschen mit Beeinträchtigung, die selbst für ihre Rechte und Anliegen eintreten und ihr Recht auf Mitsprache nutzen − bereits im Jahr 2003 flächendeckend eingeführt, bevor diese im Jahr 2008 durch die Entstehung des OÖ. Chancengleichheitsgesetztes gesetzlich verankert wurden.

Das Recht auf Mitbestimmung und Mitsprache zieht sich über alle Ebenen: von den Gruppensprechern über die Haussprecher innerhalb der Einrichtungen und Regionalsprecher bis hin zu den Gesamtsprechern flächendeckend für ganz Oberösterreich.


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