Versuchte Erpressung beim Welser Magistratsdirektor
WELS. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter. Ein Mitarbeiter des Magistrates ist mittlerweile nach einer Durchsuchung seines Arbeitsplatzes im Amtsgebäude Greif dienstfrei gestellt.
Wie die Salzburger Nachrichten (SN) zuerst und die Stadt später in einer Pressaussendung berichteten, hatte Magistratsdirektor Peter Franzmayr Ende September ein Mail erhalten, in dem ein unbekannter Absender behauptete, dass er im Besitz von brisantem Bild- und Videomaterial sei, das den ranghöchsten Beamten der Stadt im Falle einer Veröffentlichung diskreditieren würde. Der Erpresser forderte in seinem Schreiben für vier namentlich nicht genannte Bedienstete des Magistrats eine Beförderung und einen neuen, besseren Dienstvertrag.
Daraufhin begannen die Ermittlungen. Der Verdacht richtete sich auf einen Magistratsmitarbeiter. Es folgte eine Hausdurchsuchung und auch eine des Arbeitsplatzes des Verdächtigen. Das führte intern zu einigem Aufruhr, da mehrere Beamte und auch ein Staatsanwalt anrückten. Die beschlagnahmten Datenträger wurden ausgewertet.
Die Anklagebehörde führt ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter schwerer Nötigung, versuchter Erpressung sowie versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch.
Laut OÖN gab der Verdächtige in seiner Einvernahme an, er habe ein Alkoholproblem und könne sich deshalb nicht an das E-Mail erinnern. Laut der Behördensprecherin bestreite er aber nicht, dass das Schreiben von seinem E-Mail-Account abgeschickt worden sei. Im Magistrat wisse man nichts von einem Akoholproblem. Es wird weiter ermittelt.