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Nationalratswahl 2024: Spitzenkandidaten aus Wels und Wels-Land im Gespräch

Mag. Ingrid Oberndorfer, 18.09.2024 08:54

WELS/WELS-LAND. Am Sonntag, 29. September, wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Schon seit Wochen werben die Parteien um die Gunst der Wähler und präsentieren sich und ihre Wahlprogramme. Im Tips-Brennpunkt zur Nationalratswahl bieten wir eine kleine Entscheidungshilfe, indem wir die regionalen Spitzenkandidaten der großen Parteien aus Wels und Wels-Land im Regionalwahlkreis Hausruckviertel näher vorstellen.

  1 / 6   Am 29. September wird gewählt. (Foto: Spitzi-Foto - stock.adobe.com . .)

Dabei hat Tips Klaus Lindinger von der ÖVP (Listenplatz 1), Manfred Sams von der SPÖ (Listenplatz 1), Paul Hammerl von der FPÖ (Listenplatz 2), Ralph Schallmeiner von den Grünen (Listenplatz 1) und Walter Zaunmüller von den Neos (Listenplatz 2) zu ihren wichtigsten Zielen in der Region, zu den Themen Klimaschutz, Migration, Arbeitsmarkt und Bildung befragt.

Die Antworten können eine kleine Entscheidungshilfe für das Kreuzchen am 29. September sein.

Klimaschutz:

Klaus Lindinger, ÖVP: Als Landwirt ist mir das Klima alleine von Berufs wegen wichtig. Übrigens: Schon seit 1995 gibt es das Agrarumweltprogramm „ÖPUL“, wodurch nachhaltige, naturnahe Bewirtschaftung forciert wurde. Klimaschutz geht nur mit und nicht gegen die Landwirtschaft.

Manfred Sams, SPÖ: Klimaschutz ist für uns auch ein soziales Anliegen, da Menschen mit niedrigem Einkommen stärker betroffen sind. Wir fordern CO2-Neutralität bis 2040, Klimachecks für Gesetze, Förderung klimafitten Wohnens, Kreislaufwirtschaft und ein starkes Lieferkettengesetz.

Paul Hammerl, FPÖ: Die FPÖ fordert Klimaschutz mit Hausverstand. Klimaschutz muss Hand in Hand mit der Wirtschaft gehen und darf nicht zu einem Wohlstandsverlust führen. Die CO2-Steuer hat zu einer massiven Verteuerung der Energie geführt und die Inflation angeheizt – sie gehört daher abgeschafft.

Ralph Schallmeiner, Grüne:Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Kinder und Enkeln, aber auch darum Chancen zu erkennen. Wenn wir hier versagen, werden Wetterextreme unsere Zukunft bestimmen. Was das bedeutet, erleben wir beständig.

Walter Zaunmüller, Neos: Wir brauchen generationengerechte Lösungen, die die Innovationskraft mobilisieren und das Unternehmertum fördern; Ausbau von klimafreundlichen und innovativen Energiesystemen wie Erdwärme, Photovoltaik, Wärmepumpen oder Solarenergie.

Migration

Klaus Lindinger, ÖVP: Illegale Migration muss noch mehr eingedämmt werden. Das ist ein christlich-sozialer Anspruch, weil das Schlepperwesen nur Leid bringt. Deutsch ist Pflicht, um ein Miteinander und nicht Gegeneinander zu erreichen. JA zur Zuwanderung in den Arbeitsmarkt, Nein zu jener ins Sozialsystem.

Manfred Sams, SPÖ: Eine faire Verteilung von Asylsuchenden in der EU ist überfällig. Wir fordern schnelle Verfahren an den EU-Außengrenzen und Rückführungsabkommen. Für jene, die bleiben dürfen, soll die Integration ab dem ersten Tag mit Deutschkursen, Bildung und Frauenförderung starten.

Paul Hammerl, FPÖ: Mit einer Festung Österreich wollen wir die Zuwanderung stoppen. Die Asylanträge haben sich seit einem Innenminister Herbert Kickl teilweise verzehnfacht, alleine im Jahr 2022 sind 112.000 Asylwerber gekommen. Eine Zuwanderung in unser Sozialsystem lehnen wir ab.

Ralph Schallmeiner, Grüne:In einer „Festung Österreich“ wird eine Herausforderung wie Pflege nicht bewältigt werden. Wir brauchen auch wegen des Fachkräftemangels Menschen, die zu uns kommen um hier zu arbeiten. Entsprechend braucht es aber auch qualifizierte Maßnahmen samt Pflichten zur Integration.

Walter Zaunmüller, Neos: Österreich braucht eine qualifizierte Zuwanderung, also eine klare Einwanderungsstrategie, legale Wege nach Österreich für Menschen, die hier einen ehrlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten wollen, keine illegale Migration.

Arbeitsmarkt

Klaus Lindinger, ÖVP: Vollzeit arbeiten zu gehen, für alle die keine Betreuungs- oder Pflegepflichten haben, muss normal sein. Geplante Anreize sind ein Vollzeitbonus von € 1.000/Jahr und alle Überstunden steuerfrei. Leistung muss sich wirklich lohnen!

Manfred Sams, SPÖ: Wir fordern eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose, basierend auf Projekten wie „Aktion 20.000“. Langzeitarbeitslose sollen existenzsichernde Arbeit bekommen. Zudem wollen wir die Arbeitslosenversicherung und das AMS verbessern, mit höherem Arbeitslosengeld und gezielter Qualifizierung.

Paul Hammerl, FPÖ: Wir müssen die Leistungsträger entlasten und Steuern senken. Wir brauchen mehr netto von brutto. Familien müssen wieder die Möglichkeit haben, sich ein Eigenheim als Pensionsvorsorge zu schaffen.

Ralph Schallmeiner, Grüne:Der Arbeitsmarkt ist im Wandel, Bildung und Schulungen sind so wichtig wie noch nie. Gleichzeitig schaffen Energiewende und Klimaschutz neue Arbeitsplätze und Chancen. Dafür braucht es aktive Arbeitsmarktpolitik und die nötigen Mittel für Qualifizierung und Schulung.

Walter Zaunmüller, Neos:Österreich braucht eine aktive, attraktive Arbeitsmarktpolitik, mit einer arbeitsplatznahen Qualifizierung und ein entsprechendes Weiterbildungsangebot (lebenslanges Lernen)! Eine deutliche Aufwertung der Lehre und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit.

Bildung

Klaus Lindinger, ÖVP: Dauert lebenslang und fängt im Kindergarten an. Das sehe ich bei meiner Tochter, die vor allem Gemeinschaft, Rücksichtnahme, … lernt. Die Lehrpläne sollten rascher an die Zeit angepasst werden, wenn ich an das Beispiel KI denke.

Manfred Sams, SPÖ: Gleiche Chancen für alle Kinder sind mir wichtig: Kostenlose, ganztägige Betreuung ab dem 1. Lebensjahr, ausreichend Personal, Schulen ohne private Nachhilfe, gesunde Verpflegung und kostenfreie Bildung auf höchstem Niveau in ganz Österreich.

Paul Hammerl, FPÖ: Die Deutschkenntnisse in den Schulen sind aufgrund der hohen Migrationszahlen eine Katastrophe. Viele Kinder erlernen die Grundfertigkeiten lesen, schreiben, rechnen nicht mehr ausreichend. Wir fordern ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr bei fehlenden Deutschkenntnissen und die Kürzung von Sozialleistungen bei fehlender Integrationsbereitschaft.

Ralph Schallmeiner, Grüne:Bildung beginnt bereits in den Kindergärten, braucht bessere Rahmen und mehr Mittel, und muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Die Verländerung ist eine Unart, die es ebenso wie bei der Gesundheit endlich zu überwinden gilt. Wir arbeiten für Chancengleichheit und ein Ende vererbter Bildungswege.

Walter Zaunmüller, Neos: Entrümpelung des aktuellen Bildungssystems. Die wichtigste Komponente dabei ist die Stärkung der Elementarpädagogik. Eine Reform der Lehrpläne, damit die Schule den Anforderungen des 21. Jahrhunderts auch gerecht wird. Ein verschränkter Unterricht um innovative und fächerübergreifende Projekte zu ermöglichen. Die besten Pädagogen für die wichtigsten Menschen in unserem Leben (Kinder und Enkelkinder). 


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