Glücksstern-Aktion: „Ich muss wissen, dass es ihr gutgeht“
SONNTAGBERG. Beim zweiten Besuch im Haus Ortner in Bruckbach lernen wir auch Ramona, die 18-jährige Schwester von Tamara kennen und spüren sofort, die beiden verbindet eine ganz besondere Geschwisterbeziehung.
„Nach der Geburt durfte niemand Tamara besuchen. Nur Mama durfte auf der Intensivstation in Linz zu ihr“, erinnert sich die damals Siebenjährige. Diese Vorsichtsmaßnahme war nach dem dramatischen Notkaiserschnitt und der Reanimation des Babys dringend notwendig, um mögliche Infektionen auszuschließen. Erst fünf Tage später sah Ramona ihre kleine Schwester zum ersten Mal – und das durch eine Fensterscheibe.
Über das Normalmaß hinaus
Heute verbindet die beiden ein Geschwisterband, das über das Normalmaß weit hinausgeht. Die größere Aufmerksamkeit, die Tamara aufgrund ihrer motorischen und sprachlichen Defizite benötigte (sie leidet an spastisch-kinetischer Dysarthrie), war für Ramona nie ein Grund zu Eifersucht. „Im Gegenteil, ich muss wissen, dass es Tamara gutgeht, damit ich mich unbesorgt anderen Dingen zuwenden kann“, so die Absolventin der FSB Gleiß, die Anfang nächsten Jahres als Stützkraft im Kindergarten in Böhlerwerk arbeiten wird.
HAK-Ausbildung in Wien
Dass Tamara nach Abschluss der NMS Rosenau die HAK in Wien, eine Inklusionsschule für körper- und sinnesbehinderte Jugendliche, besuchen möchte, betrachtet Ramona skeptisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die ganze Woche nicht zu Hause ist.“ Mama Daniela beruhigt: „Wir waren erst vor Kurzem beim Tag der offenen Tür. Dort hat man uns bis zum Wohnheim alles gezeigt und sämtliche Fragen beantwortet. Wir denken, diese Einrichtung ist für Tamara der beste Weg zum Erwachsenwerden, um ohne uns – so selbstständig als möglich – klarzukommen.“
Umfassende Betreuung
Die Betreuung im Schulzentrum Ungargasse ist umfassend. Während des Unterrichts wird Tamara eine Stützkraft in Form eines Zivildieners zur Seite gestellt. Im angeschlossenen Wohnheim gibt es ohnehin eine 24-Stunden-Betreuung, Krankenschwester inklusive. So etwas kostet natürlich. 700 Euro pro Monat. Bis es aber so weit ist, stehen noch andere Investitionen an. Um der Zwölfjährigen Privatsphäre im Sanitärbereich gewährleisten zu können, ist ein Umbau des Badezimmers unumgänglich. „Sie kommt jetzt in ein Alter, wo es notwendig wird, dass sie sich selbst pflegen kann“, so Vater Michael.
Leistungsstarker Laptop
Aber auch ein kapazitätsstarker Laptop steht ganz oben auf der To-do-Liste. Damit Tamara ihn bedienen und mit ihm arbeiten kann, braucht es eine spezielle Software. Das erfordert natürlich höhere Kapazitäten. Darum bitten wir unsere großzügigen Tips-Leser an dieser Stelle, weiterhin unsere diesjährige Glückssternaktion zu unterstützen. Jeder Cent einer Spende geht ausnahmslos und direkt an Familie Ortner. Bis 31. Dezember 2019 hat man noch die Gelegenheit, Tamara beim Erwachsenwerden in größtmöglicher Selbstständigkeit zu helfen.
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