Hausärzte verimpfen weiter BioNTech Impfstoff
NÖ. Seit Bekanntwerden der Pläne des Landes Niederösterreich, die niedergelassenen Ordinationen aus der Impfstrategie zurückzudrängen, hat die Ärztekammer für NÖ wiederholt massiv Chancengleichheit und faire Impfstoffverteilung gefordert und dabei auf die Wichtigkeit der niedergelassenen Ärzte bei der Durchimpfung der Bevölkerung hingewiesen.
Denn jede Einrichtung, egal ob eine kleine Einzelordination am Land oder ein großes Impfzentrum in der Stadt, ist für die Pandemiebekämpfung notwendig und soll daher die gleichen Chancen haben, mit der Covid-19-Schutzimpfung dabei mitzuwirken. „Nun gibt es grünes Licht von der Impfkoordination des Landes, dass wie bisher alle verfügbaren und in Österreich zugelassenen Corona-Impfstoffe auch in den Ordinationen der Hausärzte angeboten werden. Wir freuen uns über diese Entscheidung und begrüßen diesen Schritt sehr“, reagiert der Präsident der NÖ Ärztekammer Christoph Reisner positiv auf das Ergebnis des letzten Gesprächs mit der Impfkoordination Notruf NÖ.
Impfzentren teuer, aber in Spitzenzeiten wichtig
Auch Dietmar Baumgartner, Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, zeigt sich erfreut, dass die Argumente der Ärzte für eine faire Verteilung der Impfstoffe vom Land NÖ und von Notruf NÖ aufgegriffen wurden. „Wir werden künftig alle impfenden Stellen benötigen, auch die kleinste Einheit der medizinischen Versorgung – und das ist die Einzelordination. Denn die Zeit der Impfungen endet nicht im Sommer oder Herbst, wenn hoffentlich alle Menschen, die möchten, eine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Wir werden in den darauffolgenden Wochen, Monaten und wahrscheinlich Jahren Auffrischungsimpfungen und weitere Grundimmunisierungen durchführen müssen – auch noch in Zeiten, in denen es schon lange keine Impfzentren mehr geben wird. Impfzentren sind teuer, aber in Spitzenzeiten wichtig, damit eine möglichst rasche Durchimpfung einer sehr großen Zahl von Menschen möglich ist. Parallel dazu und vor allem langfristig brauchen wir allerdings die Hausärzte in ihren Ordinationen, die die niederösterreichische Bevölkerung in nächster Nähe zu ihrem Wohnort erreichen kann und die aufgrund des besonderen Vertrauensverhältnisses erste Ansprechpartner bei medizinischen Fragen sind.“ Genau aus diesen Gründen ist es essenziell, dass zumindest alle Ärzte für Allgemeinmedizin Corona-Schutzimpfungen anbieten dürfen, die Interesse daran haben.
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