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Kurz.Film.Zuckerl 2021: Perchten, Berge und ein Heiratsantrag

Karin Novak, 09.10.2021 09:00

WAIDHOFEN/YBBS. Am Freitag, 15. Oktober 2021, geht die zweite Auflage des Kurzfilmfestivals Kurz.Film.Zuckerl in der Filmbühne Waidhofen/Ybbs über die Bühne. Zehn Filme treten im Wettbewerb um Jury- und  Publikumspreis an.

Einer der zehn Kurzfilme: PERCHT (Foto: Belá Baptiste)
Einer der zehn Kurzfilme: PERCHT (Foto: Belá Baptiste)

Zehn aktuelle Kurzfilme von österreichischen Filmemachern werden im Wettbewerb um den mit 1.000 Euro dotierten Hauptpreis und den mit 800 Euro dotierten Publikumspreis antreten. Den Gewinner des Hauptpreises kürt eine Fachjury, bestehend aus Regisseurin Nina Kusturica („Little Alien“, Ciao Chérie“), Cutter Gernot Grassl („Exploring Hans Hass“, „Die bauliche Maßnahme“), Tonmeister Andreas Hamza („Robolove“, „The Green Lie“), Filmkritikerin Alexandra Zawia (Wiener Zeitung, Die Furche, Ray, The Hollywood Reporter) und Dokumentarfilmer Michael Reisecker („Reiseckers Reisen“). Michael Reisecker hat sich bereits für einen Besuch in Waidhofen angekündigt. Zusätzlich wird das Kinopublikum des Abends in einem Voting den Gewinner des Publikumspreises ermitteln. Dieser wird von der Stadt Waidhofen/Ybbs zur Verfügung gestellt.

Vorschau auf den ersten Kurzfilmblock 

Den Auftakt macht „Die Waschmaschine“ von Dominik Hartl, dem Regisseur von „Angriff der Lederhosenzombies“ und „Die letzte Party deines Lebens“. Zum Inhalt: Simon und Lea, ein junges Paar, wollen ihre lädierte Waschmaschine lieber online verscherbeln, als sie selbst zu entsorgen. Hassan meldet sich auf die Anzeige und holt das Teil tatsächlich ab. Die Sache scheint geritzt. Leider nicht ganz, denn als Hassans Wohnung unter Wasser steht, kommt die unterhaltsame Beobachtungsstudie über Vorurteile, falschen Stolz und ganz viel schlechtes Gewissen erst so richtig in Fahrt. Erst kürzlich wurde „Die Waschmaschine“ bei der Verleihung der Österreichischen Filmpreise 2021 in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet. Hauptdarstellerin Brigitta Kanyaro wird zum Festival in Waidhofen erwartet.

Weiter geht es mit „Anatomie eines Weltverständnisses“ von Alexander Fischer (Peskador). Zum Inhalt: Herr Wamperl hat die Orchidee von Herrn Bäuchle nicht gegossen. Um der Verantwortung zu entgehen, spinnt er ein immer breiteres und wirreres Netz aus Lügen und Verschwörungstheorien, in dem er sich schließlich selbst verfängt. Regisseur Alexander Fischer (Peskador) war bereits letztes Jahr mit dem Musikvideo zu „Defamation of Personality“ der Band Bagage im Programm des Kurz.Film.Zuckerl 2020 vertreten.

Als dritter Kurzfilm des Abends ist „Fische“ von Raphaela Schmid zu sehen. Zum Inhalt: Ein ungewöhnliches Abschiedsritual führt zwei Geschwister in ein Chinarestaurant. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlen sich beide schuldig und können ihre Sprachlosigkeit darüber nur schwer überwinden. Die kleinen Dramen, die sich an den anderen Tischen ereignen, bemerken sie kaum. Mit ihrem Kurzfilm „Ene Mene“ gewann Regisseurin Raphaela Schmid den Jurypreis beim ersten Kurz.FilmZuckerl 2020. „Fische“ wurde beim Max Ophüls Filmfestival 2021 in Saarbrücken und bei der Diagonale. Festival des Österreichischen Films 2020 in Graz als „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet. Beim Vienna Shorts Filmfestival 2020 erhielt der Film den Jury- und den Publikumspreis.

Es folgt der Zweiminüter „Also doch!“ von Christoph Thoma. Den Abschluss des ersten Kurzfilmblocks bildet dann „Der Wächter“ von Albin Wildner. Zum Inhalt: Der ehemalige Techniker eines erfolgreichen Industrieunternehmens wird vom österreichischen Arbeitsamt zu einem Job als Nachtwächter gedrängt, nachdem er mit zunehmenden Alter für die Wirtschaft überflüssig geworden ist. Mit der engagierten Unterstützung der ukrainischen Pflegerin seiner Mutter entsteht vorübergehend die Hoffnung, die neue Lebenssituation bewältigen zu können, bis durch einen tragischen Zwischenfall Raphaels Welt wieder völlig auseinander bricht. „Der Wächter“ ist ein berührender und doch eindringlicher Blick auf jenen Teil unserer Gesellschaft, dessen sichere Lebensgrundlage immer mehr zu verschwinden droht. „Der Wächter“ lief in der offiziellen Auswahl des Warschau Filmfestivals 2019, bei der Diagonale 2019 sowie im Wettbewerb des Max Ophüls Filmfestivals 2020. Beim Filmfestival Kitzbühel 2019 wurde der Film mit dem Österreichischen Nachwuchspreis ausgezeichnet. Regisseur Albin Wildner wird zum Festival in Waidhofen erwartet.

 Vorschau auf den zweiten Kurzfilmblock 

Los geht es mit „PERCHT“ von Belá Baptiste. Zum Inhalt: Weihnachten steht vor der Tür. In einem österreichischen Dorf haben sich junge Männer als Krampusse und Perchten verkleidet, um Kinder zu erschrecken und den Winter zu vertreiben. Ein junges Paar trifft sich auf ein Getränk im Dorfwirtshaus, in dem sie jedoch von einer Gruppe kostümierter Einheimischer unterbrochen werden. Ein witzig gemeintes Trinkspiel wird ihr Leben dauerhaft verändern. „PERCHT“ wurde beim Chain NYC Film Festival 2019 als „Best Thriller Short Film“ prämiert und bei der Dolomitale 2019 mit dem „Mov!e It Mentoring Price der IDM“ ausgezeichnet.

Weiter geht es mit dem Animationsfilm „Kinderspiel“ von Lisa Hasenhütl. Zum Inhalt: „Klick-Klack“ macht der Diaprojektor – ein Kinderzimmer. „Klick Klack“ – ein Bauernhof. „Klick Klack“ – ein Klo. Und mittendrin ein Geschwisterpaar, das mit jedem Diawechsel heiter durch ihre Kindheit purzelt. „Ich wasche mir die Hände nicht und spiel‘ mit Messer, Gabel, Scher‘ und Licht!“ – „Mein Papa ist sooo dick, weil er voller Liebe ist.“ „Kauft dein Papa auch nur bei freilaufenden Bauern, die was glücklich sind?“ In einer verspielten Reise durch die Zeit trifft Poetry Slam auf Kindermund, während ein Blick ins hohe Alter kurz nostalgisch in Kindheitserinnerungen schwelgen lässt. Und doch ist alles nur ein Spiel, denn: „Erwachsen werd’ ich später!“ Beim Tricky Women / Tricky Realities 2021 Filmfestival gewann „Kinderspiel“ in der Reihe „Austrian Panorama“ den Publikumspreis.

Als dritter Kurzfilm des zweiten Teils des Abends ist „Guy Proposes To His Girlfriend On A Mountain“ von Bernhard Wenger zu sehen. Zum Inhalt: Ein Oneshot, eine Bromance, ein Antrag. Durch ein Handy mitgefilmt, sehen wir drei Freunde, die sich auf einer modernen Skihütte treffen. Daniel wird seiner Freundin einen Antrag machen und sein Freund filmt die Aktion, um eine Erinnerung an den besten Tag ihres Lebens zu haben. Mit seinem Kurzfilm „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ gewann Regisseur Bernhard Wenger den Publikumspreis beim ersten Kurz.FilmZuckerl 2020. „Guy Proposes To His Girlfriend On A Mountain“ wurde beim 16. VIS - Vienna Shorts Film Festival und beim 37. Torino Film Festival mit dem Publikums-Award prämiert. 

Es folgt das animierte Musikvideo „Let Go“ von Heimo Wallner zum gleichnamigen Song der Band Fugu & The Cosmic Mumu rund um Bulbul-Mastermind Manfred Engelmayr. Den Abschluss des Kurzfilmfestivals bildet dann „Grimmelstein“ von Bruno Kratochvil. Zum Inhalt: Auf den Grimmelstein geht, wer sterben will. Doch Naomi ist als einzige alleine dort – verzweifelt sucht sie nach ihrem Freund Max. Ihre Anrufe bleiben unbeantwortet, ihre Schreie verschluckt der Nebel, Max ist nirgendwo zu finden. Langsam beginnt Naomi zu zweifeln, ob die Liebe wirklich größer ist als der Tod. „Grimmelstein“ lief 2019 beim Filmfestival Max Ophüls Preis in der Reihe „Cinema Next Special - Finstere Zeiten“, 2020 beim Landshuter Kurzfilmfestival und ebenfalls 2020 beim IFF Febiofest in Bratislava. Regisseur Bruno Kratochvil wird zum Festival in Waidhofen erwartet.

Es wird großer Wert auf die Einhaltung der aktuellen Covid-19-Vorgaben gelegt. Aus jetziger Sicht gilt für den Kino-Besuch die 3-G-Regel. Alle Zuschauer ab zwölf Jahren müssen getestet, geimpft (nur vollständig) oder genesen sein.

Filmbühne Waidhofen/Ybbs(Kapuzinergasse 7)Freitag, 15. Oktober 2021Zeit: 20 UhrKartenpreise: 9 Euro regulär (7 Euro ermäßigt)Vorverkaufskarten: www.ntry.atKartenreservierung: 0680/110 76 22

 


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