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Gastfamilien für Tschernobylkinder aus Weißrussland gesucht

Ariane Zeilinger, 29.03.2019 08:00

ZEILLERN. Vor 25 Jahren wurde das Projekt „Erholung für Kinder aus Belarus“ ins Leben gerufen. Petra und Markus Stastny aus Zeillern beteiligen sich heuer bereits zum dritten Mal als Gastfamilie an diesem Projekt.

  1 / 4   Markus und Petra Stastny (v.r.) aus Zeillern sind zum dritten Mal die Gasteltern von Karina aus Belarus (l). Tochter Amelie (2.v.l.) freut sich schon auf den Besuch im Sommer. Foto: Stastny

„Über die Gemeindezeitung in Zeillern haben wir uns vor Jahren schon gedacht, dass wir uns am Projekt beteiligen wollen. Vor drei Jahren hat es dann zum ersten mal gepasst und bis heute beteiligen wir uns an dem Projekt“, so Petra und Markus Stastny über ihre Teilnahme am von Maria Hetzer initiierten Projekt 'Erholung für Kinder aus Belarus'.Mitmachen kann jeder, der Kinder aus Belarus helfen möchte, da für diese in ihrer Heimat noch immer die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 spürbar sind. Die eingeladenen Kinder kommen aus Belarus, aus dem Gebiet Gomel (das ist das Gebiet im Südosten von Belarus, dieses Gebiet ist das in Belarus am stärksten verstrahlte Gebiet).

„Auch im Sommer 2019 wird mein Projekt weitergeführt und heuer von mir zum 25. Mal organisiert werden. Derzeit sind wir noch auf der Suche nach Gastfamilien, Sponsoren und Paten. Anmeldeschluss für Gastfamilien ist für den ersten Termin Mitte April, für den zweiten Termin Ende April und für den dritten Termin am 10. Mai“, informiert Maria Hetzer.

Zur Organisation

„Seit unserer ersten Teilnahme vor drei Jahren kommt immer dasselbe, mittlerweile nun zwölf-jährige Mädchen aus Belarus zu uns. Sie heißt Karina und lebt drei Wochen lang bei uns im Haushalt mit. Wir organisieren Ausflüge und gestalten selbst das Rahmenprogramm. Für uns ist die Zeit mit Karina immer etwas Besonderes, weil es uns drei Wochen aus dem Alltag her-ausnimmt und eine schöne Herausforderung bietet. Trotz den sprachlichen Schwierigkeiten verstehen wir uns sehr gut. Das Projekt ist für die ganze Familie eine Bereicherung“, erzählt Petra Stastny über den organisatorischen Hintergrund.

„Ich finde es sinnvoll, Kinder zu unterstützen und zu helfen“, so Petra Stastny weiter. Die Familie aus Zeillern hat selbst eine 13-jährige Tochter, Amelie, im selben Alter des Gastkindes, die sich auch bereits jetzt wieder auf den Besuch im kommenden Sommer freut.

Zurück zum Anfang...

„Ich habe dieses Projekt nicht erfunden, sondern es von der Österreichischen Sowjet-Gesellschaft Niederösterreich vom damaligen Präsidenten Kurt Hürbe übernommen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde nämlich der Verein damals aufgelöst. Im Jahr 1994 kamen die ersten Kinder aus Belarus unter meiner Leitung zu Gastfamilien in Niederösterreich“, erzählt Maria Hetzer, die damals – bereits vor der Übernahme des Projektes – Gastkindern aus Belarus in ihrer Familie für drei Wochen ein Zuhause bot.

„Für gewöhnlich leben ein bis zwei Kinder aus den verstrahlten Grenzregionen in den Gastfamilien. Diese erhalten dafür keine Entschädigung – im Gegenteil: Sie zahlen einen Beitrag von 140 Euro, um den Kindern die Anreise mit dem Bus zu ermöglichen. Finanzielle Unterstützung gibt es dabei nicht. Die Gastfamilien kommen für die Versorgung der Kinder und auch für die Freizeitgestaltung auf“, so Hetzer, die dankend anmerkt: „Die Familien, die sich am Projekt beteiligen, sind alle sehr unterschiedlich – eines haben sie jedoch alle gemeinsam: ein großes Herz und eine gute Seele, denn ohne sie wäre dieses Projekt nicht umsetzbar. Und auch alle belarussischen Kinder und deren Familien sind unbeschreiblich dankbar.“

„Im Sommer 2018 konnten im Rahmen meines Projektes ,Erholung für Kinder aus Belarus“ rund 130 Kinder aus nach wie vor von Tschernobyl betroffenen Gebieten der Republik Belarus für drei Wochen zur Erholung nach Niederösterreich kommen. Mir ist es nur möglich, dieses Projekt durchzuführen, wenn sich daran auch genügend Gastfamilien beteiligen, die betroffene Kinder aufnehmen“, merkt Hetzer an.

25-jähriges Jubiläum

Auch im Sommer 2019 wird mein Projekt „Erholung für Kinder aus Belarus“ weitergeführt werden, zum 25. Mal von mir organisiert. Ich bin noch auf der Suche nach weiteren Gastfamilien. Diese können bei der Anmeldung das Alter der Gastkinder und auch das Geschlecht angeben, da viele gerne Kinder zu sich nehmen, die im gleichen Alter der eigenen Kinder sind. In den Dörfern, aus denen die Kinder kommen, sind die Lebensmittel nach wie vor verstrahlt. Die Kinder haben in ihrer Heimat keine Möglichkeit, aus diesem Kreislauf zu entkommen“, führt Maria Hetzer weiter aus.

Weitere Informationen und Auskünfte zum Projekt bei Maria Hetzer unter 02742/9005-15466 oder 0676/9604275


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