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Kleiner Italiener mit großer Stimme

Leserartikel Eva Leutgeb, 09.11.2019 10:45

ZWETTL. Gut gefüllt ist der Hamerlingsaal, als Pippo Pollina mit seiner Band ein Konzert gibt. Der sympathische Sizilianer punktet mit Sympathie und natürlich mit seiner großen Stimme. Aufgetreten ist er schon mit vielen prominenten Künstlern, darunter Konstantin Wecker oder Wolfgang Ambros. Er ist auf Touren durch ganz Europa und in Zwettl ist er nicht zum ersten Mal zu Gast

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Mit im Gepäck hat Pippo den Saxophonisten Roberto Petroli, den Schlagzeuger Fabrizio Giambanco und die drei Mädels Claudia Sala, Adriana und Roberta Prestigiacomo als starke stimmliche Unterstützung.  “30 Jahre Camminando“ heißt sein Programm, bei dem er eine sorgfältige Auswahl seiner besten Lieder präsentiert. Diese geben seinen Lebensweg wieder. Auch wer kein italienisch versteht, spürt, dass die Texte und Musik nicht irgendwie entstanden sind, sondern eine bewegende, berührende oder starke Geschichte aus seinem Leben wiedergeben.

Geschichten mit kabarettistischem Charakter

Und diese Geschichten erzählt er in Deutsch, unterlegt mit sympathischen Grammatikfehlern, aber sehr gut verständlich, bevor er mit seiner einfühlsamen, aber starken Stimme ein Lied erzählt. Mitunter haben seine Erzählungen auch kabarettistischen Charakter. So zum Beispiel, wenn der aus Palermo stammende Musiker lange auf Tour ist und sich nach dem Meer sehnt. Die erhoffte Zwischenlösung bietet ein Auftritt im deutschen Wilhelmshaven. So fragt er sich durch, wo es zum Meer geht, weil er dort am Strand um zehn Uhr morgens einen Expresso trinken wolle. Die Antwort versteht er nicht ganz: „Das geht nicht, um zehn Uhr ist das Meer noch nicht da“, gibt ein Einheimischer zu verstehen, der damit natürlich das Wattenmeer meint. Die Sehnsucht nach dem Meer ist die eine schlimme Sache, wenn er auf Tour ist. Die zweite Sehnsucht bezeichnet er als dramatische Erfahrung  und meint damit den Kaffee, den er im Ausland serviert bekommt. „Aber es sei heutzutage schon ein bisschen besser geworden“, scherzt Pippo. Auf der Videowand sieht man das Bild der Oper von Palermo, Videos werden eingespielt, A capella-Gesang  oder Percussion-Einlagen – Pippo Pollina bietet viel, das Publikum ist hoch zufrieden und lohnt das fast dreistündige, aber kurzweilige Konzert, mit Standing Ovation.


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