OBERWALTENREITH. Unter dem Motto „Gewachsen im Waldviertel“, feierte WALDLAND mit einem Tag der offenen Tür das 35-jährige Gründungsjubiläum. Alle fünf Jahre öffnet WALDLAND alle Türen für Besucher.
Ein strahlender, sonniger Herbsttag bildete den perfekten Rahmen für die große Leistungsschau dieses vielgestaltigen Unternehmens beim Tag der offenen Tür. Beim Festakt und anschließenden Radio NÖ Frühschoppen in der Ginkgohalle wurden der Werdegang und die Bedeutung von WALDLAND von den Festrednern gewürdigt. Unter ihnen in Vertretung der Landeshauptfrau Stephan Pernkopf (ÖVP), Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager und Bezirkshauptmann Michael Widermann.
9.000 Besucher
Obmann Robert Haidl berichtete über die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsbetrieben und den und Mitarbeitern bei Waldland. „Die steigende Nachfrage lässt uns in eine sehr gute Zukunft blicken“, so Geschäftsführer Ökonomierat Gerhard Zinner in seiner Ansprache. Die Gemeindeblasmusikkapelle Waldhausen unter der Leitung von Thomas Wagner sowie das „Dreier G“spann Nico, Franz und Sigi“ umrahmten den von Birgit Perl moderierten Radio NÖ Frühschoppen musikalisch und trugen unter dazu bei, dass dieser Sonntag zu einem Erlebnis für rund 9.000 Besucher wurde.
Abwechslungsreiches Programm
Zahlreiche Waldland Schmankerlstationen, die Produktionshallen, Maschinenvorführungen, Vorträge, ein Mohnkino, der Jobcorner und die Forschungsabteilung sowie ein Kinderprogramm beeindruckten die Gäste. Ein Höhepunkt: drei Riesentraktoren waren ab 9 Uhr ausschließlich den jüngsten Besuchern vorbehalten, sie durften eine Runde mitfahren. Das Waldland Team hat mit der Organisation und Abwicklung dieser Großveranstaltung gezeigt, dass Zusammenarbeit, Feiern und Geselligkeit in diesem Betrieb eine große Rolle spielen und neben dem umfangreichen Arbeitsalltag den Erfolg von WALDLAND ausmacht.
Bauern sind ein Fundament
Das Fundament von WALDLAND ist die Waldviertler Landwirtschaft mit ihren bäuerlichen Betrieben im Waldviertler Sonderkulturenverein. Die Gründung im Jahre 1984 bildete den Start für die erfolgreiche Etablierung einer neuen Ausrichtung in der Landwirtschaft. Gründungsobmann Direktor Adi Kastner und Geschäftsführer Gerhard Zinner gelang es mit viel Engagement, Bauern für bis dahin ungewöhnliche Ideen zu begeistern und die Werte einer vielfältigen Landwirtschaft zu erkennen. Und es ist nach wie vor die Aufgabe, diese Werte immer wieder neu zu positionieren und mit großer Sorgfalt hochwertige Rohstoffe und Veredelungsprodukte daraus entstehen zu lassen.
Sitz der Firma in einem natürlichen Umfeld
Der Waldlandhof in Oberwaltenreith ist das Zentrum der Waldlandorganisation. Mitten im Waldviertel, umgeben von Feldern, Wiesen und Wäldern konnten ein Betrieb etabliert werden, der Kristallisationspunkt für Menschen mit Visionen, Spontanität und Handschlagqualität geworden ist. Hier wird die Spezialkulturenernte übernommen, in den spezifischen Anlagen beziehungsweise Abteilungen weiterverarbeitet und schließlich für den Markt vorbereitet. Darüber hinaus bietet die Infrastruktur für die Verarbeitung und Vermarktung der tierischen Alternativen alle Voraussetzungen für die Bereitstellung von regionalen Qualitätsprodukten.
Qualitätsproduktion mit Know How
Forschung, Entwicklung und eine moderne und effiziente technische Ausstattung der Betriebsanlagen sind essentiell für eine Qualitätsproduktion und werden durch das Waldland Know How abgedeckt. Die Veredelung der Rohstoffe und Vermarktung der Produkte erfolgt unter der Marke WALDLAND. Die Waldland Firmen bilden zusammen eine Struktur, die eine effiziente und leistungsfähige Organisation in den einzelnen Fachbereichen garantieren.
Zahlen und Fakten zu WALDLAND
- rund 1.000 bäuerliche Mitgliedsbetriebe verteilt auf alle 5 Bezirke des Waldviertels.
- über 70 Sonderkulturen auf rund 5.000 Hektar Ackerfläche im Waldviertel. Dies bedeutet eine sehr große Kulturpflanzenvielfalt im Waldviertel.
- 80 Prozent des österreichischen Sonderkulturenanbaues wird alleine von WALDLAND abgedeckt.
- 100 Prozent der Pharmaziepflanzen in Österreich (zum Beispiel Ginkgo, Mariendistel, Johanniskraut und anderes) werden von WALDLAND produziert.
- Produktion auf Vertragsbasis WALDLAND ist überwiegend ein Produktionsbetrieb und nur in Teilbereichen Handelsbetrieb.
- Mitgliedsbetriebe erhalten eine vertraglich abgesicherte Abnahmegarantie mit Mindestpreis für die betreffende Sonderkultur.
- 2019 wurden rund 1.600 Verträge mit den Mitgliedslandwirten abgeschlossen.
- Tierische Produktion: Fisch und Geflügel. Eine modern ausgestattete Verarbeitungsanlage zur Schlachtung und Verarbeitung.
- Kreislaufanlage für 60 Tonnen Waldlands Edelwels.
- Veredelungsprozesse bei WALDLAND steigern die Wertschöpfung.
- Spezialitätenabteilung: Backstube, Küche, Geschäft, Catering.
- 80 Prozent Exportquote
- 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Waldland
Die Geschichte von WALDLAND
Die 80er und 90er Jahre: Die aktuelle der Situation der Landwirtschaft im Waldviertel veranlasst den Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof, Adolf Kastner, neue, richtungsweisende Wege in der Region aufzuzeigen.Der Verein zur Förderung der Sonderkulturen wird gegründet. 70 Landwirte unter Obmann Adolf Kastner starten die Initiative zur Etablierung neuer Kulturen in der Waldviertler Landwirtschaft.Der Waldlandhof wird angekauft und als neuer Betriebsstandort ausgebaut. Die Waldland Handels GesmbH wird gegründet und die Marke WALDLAND eingeführt.Mit dem EU Beitritt 1995 werden weitere Weichen für den Export verschiedener Sonderkulturen gestellt. Der Mariendistelanbau und die Verarbeitung sind zu einem wichtigen Standbein geworden. Der Waldviertler Graumohn wird als geschützte Ursprungsbezeichnung registriert.Die 2000er Jahre: Ökonomierätin Agnes Schierhuber wird zur neuen Obfrau gewählt. Die Renovierung des Waldlandhofes sowie die Erweiterung mit Hallenneubauten schreitet voran. Eine Innovationswerkstätte ermöglicht die Bereitstellung von Spezialmaschinen sowie den Anlagenbau für die Sonderkulturenverarbeitung. Die Palette der Sonderkulturen wird entsprechend der steigenden Nachfrage laufend vergrößert. Große Bedeutung gewinnt der großflächige Anbau von Schnittlauch und Ginkgo. Im Bereich der tierischen Alternativen wird durch die Errichtung einer Kreislaufanlage zur Fischproduktion ein innovativer Schritt zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades von Fisch in Österreich gesetzt. Die Errichtung einer modernen Verarbeitungsanlage für Geflügel und Fisch entspricht den höchsten Qualitätsanforderungen.Ein Qualitätssicherungslabor, Versuchswesen und Pflanzenzüchtung tragen zum erfolgreichen Sonderkulturenanbau bei. Im Spezialitätensektor führt der Ausbau von Waldland Küche und Backstube zu einer Absatzsteigerung im Handel. Das Spezialitätengeschäft am Waldlandhof, das Cateringservice, die Veranstaltungsräume sowie Rundgänge werden jährlich von tausenden Gästen frequentiert.2016 wird Robert Haidl zum neuen Obmann gewählt.
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