Reitverein Union Schloss Rosenau führt Betrieb wieder selber

60 bis 70 Mitglieder kümmern sich um die Anlage des „Reitverein Union Schloss Rosenau“. Auch das langjährige Gründungsmitglied Otmar Weissenhofer, der den Verein mitaufgebaut hat, ist noch immer im Vorstand tätig.  Die vielen aktiven Reiter bringen das notwendige Know How mit ein. Freiwillige Helfer und Familienangehörige unterstützen tatkräftig, um die 40 Jahre alte Anlage in Schuss zu halten.

Es gibt täglich etwas zum Werkeln

In letzter Zeit wurde viel in der Pferdehaltung optimiert. Für Pferde, die sich in großen Gruppen nicht so wohl fühlen, wurden Kleingruppen geschaffen, in denen zwei bis vier Tiere gehalten werden. Ein Heu-ad libitum sorgt für einen 24-Stunden-Zugang zum Futter. Die Sanierungsarbeiten wurden zum größten Teil in Eigenregie mit den Vorstandsmitgliedern samt Familienangehörigen und Helfern durchgeführt. Die Fassade und die Boxengasse wurden gestrichen und die Weidezäune erneuert. Die „Oldies“ freuen sich über einen neuen Unterstellstand. Zwei große Projekte schweben noch vor: Der Boden im offenen Stall soll abgetragen und neu gemacht werden. Der Hallenboden muss auch noch vor dem Winter saniert werden. Investiert wurden mehrere tausend Euro. Viele kleine Handgriffe wie Zaunlatten austauschen, Wassertränken reparieren, Strom überprüfen fallen sowieso immer an.  „Darum gibt es täglich etwas zum Werkeln“, erzählt Rechnungsprüferin Gudrun Kapeller, die auch für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.  Zwei Pferdepflegerinnen machen diesen körperlich anstrengenden und verantwortungsvollen Job seit vielen Jahren. „So verlässliche Mitarbeiter zu haben, ist Gold wert“, weiß Gudrun Kapeller zu schätzen.

Die Pensionisten

Die „Oldies“ sind 21, 28 und 33 Jahre alt. Der älteste namens Skuggi ist ein „Ur-Rosenauer“. Er stammt noch aus der Islandpferde-Zucht vom damaligen Gründungsobmann Primar Eduard Kaspar. Heute gehört das Pferd Obmann Gerhard Rössler. Skuggi darf seine Pension in Rosenau verbringen. Seinem „Beruf“ als Reitpferd geht er nicht mehr nach. In seinen Flegeljahren hatte er es aber faustdick hinter den Ohren. Skuggi kennt sein ganzes Leben lang „nur“ Rosenau. Das ist aber auch sein Glück, denn die Pferde dort sind alle sehr ausgeglichen und freundlich. Der Spruch vom Verein „Die freundlichen Pferde von Schloss Rosenau“ kommt auch nicht von irgendwo her.

Bonnie und Clyde

Skuggi hatte in seinen aktiven Jahren eine Herzdame. Verliebt war er in Falbala, mit der er regelmäßig ausgebüxt ist. Der Zaun konnte noch so sicher sein, jede Nacht wurde ein kurzer Ausflug unternommen. Ausflugsziele waren Gärten von Familien oder das Märchenhaus, wohin er seine Prinzessin entführte. „Sie sind jeden Tag in der Früh wieder vorm Tor gestanden“, so Grudrun Kapeller. Heute ist alles doppelt gesichert, das heißt, es gibt kein Durchbrennen mehr von Liebespaaren wie „Bonnie und Clyde“.

Ein überschaubares Grüppchen

Mit elf Pferden ist die Haltung relativ übersichtlich. Nebenher laufen vier Katzen und holen sich ihre Streicheleinheiten. Katze „Lilly“ sitzt auch schon einmal gerne auf dem Pferderücken. Kapazitäten gäbe es für 20 Pferde. In der Kleingruppe sind die beiden Tiere Valentino und Joco. „Die beiden würden aktive Mitbewohner in ihrer Männer-WG suchen. Sie sind auch nicht abgeneigt, Frauen aufzunehmen“, schmunzelt Gudrun Kapeller. Momentan gibt es nur Einstellbetrieb und keinen Schulbetrieb. Aufgrund der Krise war es dem Verein noch zu unsicher. Den will man aber nächstes Jahr wieder eröffnen. Veranstaltungen gibt es zurzeit keine. Aber für den Herbst überlegt sich der Verein schon etwas: „Wir liebäugeln mit einer Tiersegnung zum Welttierschutztag.“