1000 Euro für jeden: Vortrag rund um das Bedingungslose Grundeinkommen
ZWETTL. Zu einer spannenden und auf den ersten Blick kontroversen anmutenden Podiumsdiskussion wurde am Dienstag, 17. Mai, geladen. „Bedingungsloses Grundeinkommen - Zukunft oder Spinnerei“, unter diesem Titel stand der Vortrag von Ex-Banker Helmo Pape,den Gerhard Kunz und Sophie von Bally in Kooperation mit Kultur Zwettl und der Grünen Bildungswerkstatt nach Moidrams holten.
Würden alle Bürger - vom Säugling bis zum Pensionisten – einen fixen Beitrag um die 1000 Euro erhalten, so entfalle das Risiko in die Armut abzugleiten, die Teilhabe am sozialen Leben werde für alle möglich, dem Lohndumping werde begegnet und die Neid- und Ellenbogengesellschaft überwunden, fasst Pape die Zukunftsvision eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) zusammen. In der Schweiz wird bereits im Sommer eine Volksabstimmung zur Einführung des BGE abgehalten und auch in Finnland wird ernsthaft darüber diskutiert – jedoch unterscheiden sich die jeweiligen Modelle massiv.
Die Finanzierung
Bis dato existieren verschiedenste Zugänge. Für Helmo Pape erfolgt die Finanzierung über die Mehrwertsteuer auf das Endprodukt. Dies führe nicht zu einer Verteuerung von Produkten und Dienstleistungen für die Konsumenten. Im heutigen System sind Maschinenleistungen gar nicht - hingegen menschliche Arbeit hoch besteuert. Dieses massive Ungleichgewicht könne über die Mehrwertsteuerfinanzierung des BGE ausgeglichen werden.
Die Umsetzung
Die Einführung des BGE werde sich nicht von heute auf morgen mit einem Streich machen lassen, meint Pape. Vielmehr sei eine schrittweise Überführung des jetzigen Systems hin zum BGE, etwa beginnend mit den Pensionisten, denkbar. „Der Druck am Arbeitsmarkt, der steigende Ressourcenverbrauch, Arbeitslosenzahlen und Produktionsbedingungen im Hier und Jetzt werden uns à la longue zu einem neuen System der Verteilung zwingen“, soviel steht für den Ex Banker fest. Dass sein vorgesteller Zugang noch viel Überzeugungsarbeit bedarf, ist Helmo Pape bewusst. Darum hat er auch seinen gut bezahlten Job an den Nägel gehängt und widmet seine Zeit jetzt ausschließlich den Vorträgen, um seine Vision, das Bedingungslose Grundeinkommen durchzusetzen und „ein gutes Leben für alle zu ermöglichen“.
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